Detailergebnis zu DOK-Nr. 49917
Die Region ist die Stadt - aber hierfür fehlen die Mobilitätskonzepte
Autoren |
E. Kutter |
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Sachgebiete |
5.0 Allgemeines (Verkehrsplanung, Raumordnung) |
Verkehr und Technik 52 (1999) Nr. 12, S. 495-506, 2 B, 5 T
Grundsätzlich sind regionale Verkehrsräume prädestiniert für ÖPNV- Strategien und den Umweltverbund. Nur hier sind hohe Anteile "zu Fuß" möglich, und nur hier treten Verkehre stark gebündelt - also ÖPNV-gerecht - auf. Die gute "Bewältigbarkeit" des Verkehrs ist aber rückläufig, weil sich die Siedlungsstruktur immer weiter von einem idealtypischen Zentrale-Orte-Gefüge entfernt. Herkömmliche Konzepte einer kollektiven Verkehrserreichbarkeit können wegen dieses raumstrukturellen Wandels immer weniger wirtschaftlich operieren. Die vorliegenden Verkehrskonzepte werden der regionalen Verkehrsrealität nicht mehr gerecht. Als Hauptirrtum muss die Überschätzung der Verlagerungsmöglichkeiten auf den ÖPNV eingestuft werden, verbunden mit der Unterschätzung der nachhaltigen Wirkung der bisher geschaffenen individuellen Verkehrserreichbarkeit im Raum. Wesentliche Komponenten bei der Entwicklung einer notwendigen Regionalisierung der bisherigen Planungskonzepte liegen in dem Eingehen auf die räumlichen Verflechtungsrealitäten, in der Anpassung der Strategien für den Regionalverkehr und in der Entwicklung einer "Raum-und-Verkehrs-Strategie". Diese Nachfragestrategie verfolgt einerseits eine Optimierung der Standortentwicklung im Sinne verkehrssparsamer und ÖPNV-gerechter Nachfragestrukturen, andererseits wird durch Management und Informationsdienste ein Angebot (sowohl an Flächennutzungen als auch an Verkehrseinrichtungen) besser und effizienter nutzbar gemacht. Dabei wird die notwendige Angebotsverbesserung im ÖPNV flankiert durch Instrumente zur Erhaltung ÖPNV-gerechter Nachfragestrukturen.