Detailergebnis zu DOK-Nr. 49986
Strukturbewertung von Fahrbahnbefestigungen
Autoren |
W. Bartolomaeus |
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Sachgebiete |
14.7 Tragfähigkeitsprüfungen |
Asphalt 35 (2000) Nr. 4, S. 15-19, 6 B, 8 Q
Derzeit erfolgt die Bemessung von Dicken für Straßenschichten nach den "Richtlinien für die Standardisierung des Oberbaus von Verkehrsflächen" (RStO). Hier ist mit den Eingangsparametern Geometrie, Verkehr und Klima ein Bemessungskatalog in Form von Tabellen vorhanden. Über das Kurzzeitverhalten, die Tragfähigkeit, wird mit Spannungen und Dehnungen die Lebensdauer abgeschätzt; ein zu ungenauer Ansatz. Der Autor stellt dagegen zwei Wege zur relativen Strukturbewertung von Fahrbahnbefestigungen vor. Im ersten Modell führt diese Strukturbewertung über die Ermittlung der Schädigung mit Bemessung und zeitlicher Entwicklung der Schädigungen. Erwähnt wird auch die französische Bemessungsrichtlinie für Straßenstrukturen mit einem rechnerischen Verfahren. Auch im Rahmen der europäischen Forschung werden Mehrschichtenmodelle und Finite-Elemente-Programme entwickelt, die wegen ihrer Komplexität hoher Rechnerleistungen bedürfen. Ein zweiter Weg führt über Laborversuche zur Beurteilung der Restfestigkeit von Asphaltprobekörpern, die mit dem Ermüdungsversuch festgestellt werden kann. Dabei lässt sich die Dauerfestigkeit nur im zerstörenden Dauerversuch ermitteln. Eine Prognose der Ermüdung, also des Bruches, ist aufgrund des E-Moduls jedoch nicht möglich, sondern nur aus dem linearen Anstieg der Ermüdungskurve. Hier wird die Möglichkeit gesehen, an Bohrkernen aus Straßenbefestigungen eine Ermüdungsbewertung vorzunehmen. Aus der Tatsache, dass es eine kleinste Spannung gibt, unterhalb der keine Ermüdung eintritt, lässt sich schließen, dass es auch eine Asphaltdicke gibt, oberhalb der keine Ermüdung mehr auftritt. Derartige Verhaltensmodelle können die zeitlich variablen Wechselwirkungen zwischen den Eingangsgrößen und den Struktureigenschaften von Fahrbahnbefestigungen berücksichtigen.