Detailergebnis zu DOK-Nr. 50065
Straßenbau in China
Autoren |
L. Drüschner |
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Sachgebiete |
11.0 Allgemeines (Merkblätter, Richtlinien, TV) |
Asphaltstraßentagung 1999 - Vorträge der Tagung der Arbeitsgruppe Asphaltstraßen am 10. und 11. Juni 1999 in Kassel. Bonn: Kirschbaum Verlag, 2000 (Schriftenreihe der Arbeitsgruppe "Asphaltstraßen" (FGSV, Köln) H. 34) ( FGSV-Nr. A 34) S. 18-24, 9 T, 4 Q
Als drittgrößtes und bevölkerungsreichstes Land ist sich die VR China der Aufgabe bewusst, ein modernes und leistungsfähiges Straßennetz entwickeln zu müssen, um den wirtschaftlichen Fortschritt zu fördern. China, das sich selbst als Entwicklungsland bezeichnet, hat immer noch eine unzureichende Verkehrsinfrastruktur. Die Länge des Straßennetzes belief sich 1995 auf 1,14 Millionen km. Davon sind 2. 141 km Autobahnen und 14.000 km Straßen erster und zweiter Klasse. Eine Vielzahl von Straßen ist allerdings nur mit einer Bodenverbesserung versehen und rund 200.000 km sind überhaupt nicht befestigt. Mit dem neunten Fünfjahresplan (1996 bis 2000) sollen 110.000 km neue Straßen entstehen, von denen 6.500 km Autobahnen und 3.500 km Kraftverkehrsstraßen sein werden. Bis zum Jahre 2010 sind weitere 100.000 km Straßenneubau geplant. Der Asphaltstraßenbau wird in der "JTJ 032-94, Standard Spezification for Construction and Acceptance of Highway Asphalt Pavements" ( Ausgabe 1994), in chinesischer Sprache herausgegeben vom Ministry of Communication of the PR China, geregelt. Die standardisierten Asphalte sind durchweg nach dem Betonprinzip konzipiert. Sie unterscheiden sich lediglich in der Korngröße für die einzelnen Anwendungsbereiche. Für Deckschichten wird Asphaltbeton 0/13, 0/ 16 oder 0/20 verwendet. Der Splittmastixasphalt, der über die USA nach China gelangte, wird neuerdings verstärkt als alternative Deckschichtbauweise eingesetzt. Für Autobahnen ist abweichend von den sonst üblichen zwei Asphaltschichten eine dreilagige Bauweise vorgeschrieben. Die Schichtdicken der einzelnen Asphaltschichten errechnen sich aus der Korngröße des Asphaltes. Bei den Straßenbaubitumen werden grundsätzlich die so genannten A- und AH-Qualitäten, unterschieden. Die chinesischen Bitumen entsprechen in der Regel nur der A-Qualität mit Paraffingehalten über 3 M.-%. Für Autobahnmaßnahmen und für Maßnahmen der Straßenklasse I sind Bitumen mit Paraffingehalten unter 3 M.-% vorgeschrieben. Diese Bitumen müssen zurzeit aus dem Ausland importiert werden. Für die Asphaltherstellung und für den Asphalteinbau werden sehr häufig Maschinen aus Deutschland eingesetzt. Die Preisgestaltung des Asphaltstraßenbaues wird in erster Linie durch die Einsatzmaterialien und durch das Lohnniveau auf der Basis des Arbeitskräftepotenziales geprägt.