Detailergebnis zu DOK-Nr. 50180
Abgrenzung von Mängelklassen zur Kennzeichnung von wahrscheinlichen Schadensursachen mit Hilfe meßtechnisch erfaßter Bestands- und Zustandsmerkmale
Autoren |
G. Krause |
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Sachgebiete |
12.0 Allgemeines, Management |
Bonn: Bundesdruckerei, 2000, 96 S., zahlr. B, T, Q, Anhang (Forschung Straßenbau und Straßenverkehrstechnik (BMVBW, Bonn) H. 790)
Die vorliegende Untersuchung liefert einen Beitrag zur Eingrenzung und Typisierung von Schadensursachen durch die Bildung von Mängelklassen. Die Untersuchungsergebnisse stellen einen wichtigen Baustein für die Erhaltungsplanung, z.B. innerhalb eines Pavement- Management-Systems (PMS), zur Verfügung. Es werden die möglichen Mängelursachen beschrieben und systematisiert. Die Hierarchie der Klassenbildung lässt sich durch die drei Aggregationsstufen "Einfaches Modell", "Datenorientiertes Modell" und "Detailliertes Modell" zur Mängelklassenbildung mit differenzierten Datenanforderungen charakterisieren. In jeder Ebene werden die Mängelklassen auf einer erweiterten Datenbasis differenziert. Eine ausführliche Beschreibung der Grundsätze für die Bildung von Mängelklassen gewährleistet die Nachvollziehbarkeit der Methodik. Die Abgrenzung von Mängelklassen ist in erster Linie von der Konstellation der Zustandswerte des jeweiligen Streckenabschnittes abhängig. Die Angaben über den Schichtenaufbau, zu Schadensausprägungen und zur Bemessungssituation dienen der weiteren Differenzierung der Mängelklassen. Da die Mängelklassen im PMS für die Auswahl möglicher zukünftiger Erhaltungsmaßnahmen genutzt werden soll, wird eine zeitlich-dynamische Betrachtung der Übergänge von einer Mängelklasse in eine andere im Verlauf der Nutzung der Straße vorgenommen. An ausgewählten Beispielen wird die Folgerichtigkeit derartiger Entwicklungen an Strecken ohne Erhaltungsmaßnahme geprüft. Ein umfangreiches Kapitel ist der Bewertung von Erhaltungsmaßnahmen und der Prognose der Zustandswerte gewidmet. Die Wirkungen von Erhaltungsmaßnahmen in Abhängigkeit von der festgestellten Schadensursache haben einen wesentlichen Einfluss auf die Wahl der Erhaltungsstrategie. Die Untersuchung zeigt Methoden zur Beurteilung der Maßnahmewirkungen in Hinblick auf die Rücksetzwerte für die einzelnen Zustandsmerkmale und auf das Befestigungsverhalten nach einer Maßnahme in Abhängigkeit vom Verhalten vor der Maßnahme und der ermittelten Mängelklasse. Die für die Bildung der Mängelklassen festgelegten Abgrenzungskriterien werden schließlich in Algorithmen überführt, die der Erstellung ablauffähiger Programme zur automatischen Ermittlung der Mängelklassen dienen. Die abschließende praktische Anwendung der verschiedenen Modelle auf ausgewählte Referenznetze erbringt den Nachweis einer plausiblen Methodik zur Abgrenzung der Mängelklassen.