Detailergebnis zu DOK-Nr. 50204
Zur Entwicklung des Betonbaus
Autoren |
F. Leonhardt |
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Sachgebiete |
15.3 Massivbrücken |
Vorträge auf dem Deutschen Betontag vom 21.-23. April 1999 in Berlin. Berlin: Ernst und Sohn, 2000, S. 179-184, 9 B, 1 Q
Der vorliegende Beitrag beschäftigt sich mit den Problemen des Betonbaus aus heutiger Sicht und mit Blick in die Zukunft. Beton ist der Allerweltbaustoff und dennoch ist er unbeliebt. Der Autor analysiert die Ursachen dieser Abneigung und schlägt vor, den Beton mit günstig wirkenden Farben zu streichen, um ihm seine abstoßende Wirkung zu nehmen. Am Beispiel einiger Bauwerke im Hoch- und Brückenbau zeigte der Autor die neuen Errungenschaften des Betonbaus. Einem Anwendungsgebiet für Beton widmet er seine besondere Aufmerksamkeit - dem Bau von Türmen. Es wurde festgestellt, dass beim Bau von Fernsehtürmen an heißen Tagen eine beachtliche Sogwirkung im Turmschaft entsteht. Dies brachte die Forscher zu der Idee, diesen Sog zu nutzen, einen Propeller anzutreiben und mit einem Generator Strom zu erzeugen. Das Projekt "Thermische Aufwindkraftwerke" unter Leitung von Prof. Schlaich wurde entwickelt. An einer Pilotanlage in Spanien wurden 8 Jahre Messungen durchgeführt, um festzustellen, was mit solchen Turmkraftwerken erreicht werden könnte. Je höher der Turm, umso größer die Leistung. Für einen 1.000 m hohen Turm mit einem Kollektor von 3.000 m Durchmesser ist die Leistung um 200 Megawatt möglich. Durch Speicherung der Wärme könnte die Ausbeute auch in der Nacht erfolgen. Die Stromkosten werden nur wenig höher sein als bei Kohlekraftwerken. Der Autor plädiert für die Nutzung der Solarenergie beim Turmbau, was besonders in den Entwicklungsländern große Vorteile bringen könnte.