Detailergebnis zu DOK-Nr. 51207
Verkehrstechnische Effekte kollektiver und individueller Zielführung
Autoren |
B. Beckmann K.J. Beckmann T. Wehmeier |
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Sachgebiete |
6.7 Verkehrslenkung, Verkehrssteuerung, Telekommunikation |
Bonn: Bundesdruckerei, 2001, 81 S., zahlr. B, Q (Forschung Straßenbau und Straßenverkehrstechnik (BMVBW, Bonn) H. 815). - ISBN 3-934458-48-3
Ziel dieses Forschungsvorhabens ist es, mögliche Diskrepanzen zwischen den Intentionen der Betreiber von Zielführungssystemen, den erwarteten Wirkungen von Zielführungssystemen sowie den Anforderungen der Nutzer an diese Systeme zu analysieren sowie Hinweise zum Zusammenwirken zu entwickeln. Die möglichen Konflikte werden sowohl verbal-argumentativ als auch in umfangreichen simulativen Untersuchungen (auf aggregierter Ebene) unter Einsatz dynamischer Routensuch- und Umlegungsverfahren und unter Berücksichtigung von Sensitivitätstests und Variation verschiedener Einflussgrößen (Nutzungsraten, Maschengröße, Umwegfaktor, verfügbare Netzkategorien, Auslastungsgrad, Fern-/Nahverkehrsanteil, Störfallursache (Baustelle, Unfall, hohes Verkehrsaufkommen), Prognosefähigkeit der Systeme) untersucht. Die simulativen Untersuchungen beziehen neben den Nutzern individuell- und kollektiv-dynamischer Zielführungssysteme auch Nutzer von individuell-statischen Systemen, von Verkehrsinformationsdiensten, von Radioverkehrshinweisen wie auch die Nichtnutzer ein. Ebenfalls mit Hilfe simulativer Untersuchungen werden anschließend Möglichkeiten der Verknüpfung kollektiver und individueller Zielführungssysteme aufgezeigt. Insgesamt muss festgestellt werden, dass die exogenen Einflüsse (Geometrie und Belastungssituationen der Netze, Störfallursachen) erheblichen Einfluss auf das jeweilige Simulationsergebnis haben, weshalb kein für alle Praxisfälle eindeutiges Handlungskonzept ("Leitstrategie") abgeleitet werden kann. Insgesamt wird festgestellt, dass ein Einsatz von Wechseltextanzeigen zur Verkehrslenkung mit konkreten Umleitungsempfehlungen zu befürworten ist. Bei einer Nutzung als Warn- oder Hinweisanzeige hingegen, können keine Vorteile gegenüber den gebräuchlichen Wechselverkehrzeichen festgestellt werden, da diese verständlicher und schneller erfassbar sind. Bei Wechseltextanzeigen sollte zwecks verbesserter Informationsaufnahme beim Kraftfahrer eine "Wiederholersignalisierung" durch ein zweites Schilderportal angeboten werden.