Detailergebnis zu DOK-Nr. 51256
Eignung zweier Inhibitoren (MFP und Sika FerroGard-903) zur Instandsetzung von chloridbelasteten Stahlbetonbauten
Autoren |
F. Hunkeler H. Ungricht Y. Schiegg |
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Sachgebiete |
15.8 Straßentunnel |
Zürich: Vereinigung Schweizerischer Straßenfachleute (VSS), 2001, 69 S. , zahlr. B, T, Q, Anhang (Bundesamt für Straßen (Bern) H. 554)
Inhibitoren sind organische oder anorganische Substanzen, welche die Geschwindigkeit der Korrosion von Metallen reduzieren. Sie können bei Stahlbetonbauten entweder vorbeugend oder nachträglich eingesetzt werden. In der Schweiz sind hauptsächlich zwei Produkte für die Instandsetzung von korrodierenden Stahlbetonbauteilen bekannt. Um die Wirksamkeit unter Praxisbedingungen zu prüfen, wurde im Naxbergtunnel, Kt. Uri, ein umfangreicher Feldversuch an Wandelementen aus Stahlbeton durchgeführt. Mit verschiedenen Messmethoden wurde versucht, Aufschluss über Veränderungen der Korrosionsgeschwindigkeit und von korrosionsrelevanten Faktoren zu erhalten. Die Resultate sämtlicher Untersuchungsmethoden weisen darauf hin, dass weder die Behandlung der Versuchselemente mit FerroCard-903 noch jene mit MFP eine Verlangsamung der bereits laufenden, chloridinduzierten Korrosionsprozesse bewirkt hat. Eine MFP-Behandlung hat eine Potenzialabsenkung im Oberflächenbeton zur Folge. FerroGrad-903 verändert das an der Betonoberfläche gemessene Korrosionspotenzial hingegen nicht. Für die Beurteilung der Wirksamkeit von Inhibitoren sind Korrosionsstrommessungen gut geeignet. Der elektrische Betonwiderstand in den Elementen wurde durch die Inhibitoren nicht wesentlich verändert. Die Bestimmung der Inhibitor-Konzentrationen im Beton gibt keine Auskunft über deren Wirksamkeit. Die Schlussfolgerungen aus dem vorliegenden Feldversuch gelten für Bauteile mit chloridinduzierter Korrosion. Über die Wirksamkeit der Inhibitoren bei karbonatisiertem Beton können keine Aussagen gemacht werden.