Detailergebnis zu DOK-Nr. 51284
Möglichkeiten des Chiptarifs: Wege zum elektronischen Tarif im öffentlichen Personennahverkehr
Autoren |
E. Fischer T. Ackermann J. Anders |
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Sachgebiete |
5.3.4 Öffentlicher Personennahverkehr |
Nahverkehr 19 (2001) Nr. 5, S. 8-15, 3 B, 1 T, 3 Q
Die dritte Stufe der Einführung elektronischer Fahrgeldmanagementsysteme ist mit einer automatisierten Fahrpreisfindung verbunden, die die Fahrgäste und Kunden der Verkehrsunternehmen von der Vorauswahl des für die jeweilige Fahrt "richtigen Tickets" am Fahrkartenautomaten entbindet. Die Untersuchung von neuen Möglichkeiten der Tarifierung, die auf der automatisierten Fahrpreisfindung aufbauen, war Thema eines Forschungsprojektes des BMVBW. Darin wurden unterschiedliche Tarifierungsmodelle untersucht. Gemeinsam ist diesen die automatisierte Abrechnung der erbrachten Dienstleistung mit Unterstützung der auf einer Chipkartenanwendung gespeicherten Daten. Diese kann entweder vorausbezahlt (pre-paid), direkt am Ende einer Fahrt (trip-paid) oder kreditiert (post-paid) erfolgen. Die Ergebnisse einer Fahrgastbefragung signalisieren eine hohe Erwartungshaltung der Fahrgäste. Die Mehrheit ist gegenüber neuen elektronischen Tarifkonzepten aufgeschlossen und sieht die Verkehrsanbieter in der Pflicht, die neuen technischen Möglichkeiten zugunsten ihrer Fahrgäste zu nutzen. Für ein neu zu errichtendes Vertriebssystem (Ist-Vertriebssystem) in der Beispielregion, das dem heute vorhandenen entspricht, wurde ein prozentualer Anteil der Vertriebssystemkosten von 14,3 % an den Nettofahrgeldeinnahmen ermittelt. Im Ergebnis der Wirtschaftlichkeitsuntersuchung kann festgestellt werden, dass das elektronische Fahrgeldmanagement im Vergleich zu komplexen herkömmlichen Vertriebssystemen Kostensenkungspotenziale enthält. Die Abschätzung für ein Vergleichsgebiet ergab, dass sich mit Einführung derartiger neuer Systeme der Vertriebskostenanteil am Umsatz um bis zu 5 % absenken lässt.