Detailergebnis zu DOK-Nr. 51297
Wettbewerb im ÖPNV Europas: Ein Modellversuch am Beispiel der Nahverkehrssituation in Großbritannien, Dänemark und Frankreich
Autoren |
C. Hass-Klau G. Crampton M. Haubitz |
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Sachgebiete |
5.21 Straßengüterverkehr |
Nahverkehr 19 (2001) Nr. 5, S. 71-77, 3 B, 3 T, 1 Q
Das Thema Wettbewerb im ÖPNV ist in Deutschland seit Jahren in der Diskussion und dabei heftig umstritten. Die Europäische Kommission hat im vergangenen Jahr einen Entwurf für eine neue Verordnung auf diesem Sektor vorgelegt, die den Wettbewerb auch im ÖPNV zum Grundsatz macht. Damit wird der Nahverkehr anderen Branchen gleichgesetzt, in denen ebenfalls in den vergangenen Jahren öffentlich-rechtliche Strukturen durch privatrechtliche ersetzt wurden. Der vorliegende Artikel vergleicht unterschiedliche Privatisierungsmodelle in drei europäischen Ländern. Dabei wird klar ersichtlich, dass das britische System zu Fahrgastrückgängen und Verschlechterungen der Bedienungsqualität geführt hat. Im Gegensatz dazu wurden mit dem dänischen Modell - trotz einiger Schwachpunkte - Verbesserungen sowohl der Angebotsqualität als auch der Angebotsquantität erzielt; zudem bietet es gute Möglichkeiten zur Reduzierung der Betriebskosten. Das dänische Modell stellt auch die Basis für den neuen EU- Verordnungsentwurf dar. Bei diesem System müssen die öffentlichen Verkehrsbetriebe, die meist im Besitz der Kommunen sind, die Dienstleistungen mit Berücksichtigung von Angebotsqualität und -quantität detailliert spezifizieren. Die Vergabe eines Auftrages an ein Verkehrsunternehmen ist danach nicht allein vom Preis abhängig, sondern auch von einer Reihe anderer Faktoren wie z.B. den Arbeitsbedingungen für das Personal.