Detailergebnis zu DOK-Nr. 52077
Weniger Verkehr durch neue Einkaufsmärkte?: Fallbeispiel dreier Einkaufsmärkte in Tirol
Autoren |
W. Maurer |
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Sachgebiete |
5.3.1 Stadt- und Verkehrsplanung |
Innsbruck: Institut für Straßenbau und Verkehrsplanung, Universität Innsbruck, 2002 (Schriftenreihe des Instituts für Straßenbau und Verkehrsplanung an der Universität Innsbruck H. 36) S. 199-207, 9 B
Kunden, die in Einkaufsmärkten einkaufen, erzeugen Verkehr. Es stellt sich dabei die Frage, wie viel Pkw-Mehr- oder Minderverkehr durch neue Einkaufsmärkte induziert wird. Art und Umfang dieser Verkehrserzeugung wird wesentlich bestimmt durch die örtliche Lage eines Einkaufsmarktes und dem Verkehrsverhalten der Kunden gegenüber den früheren Einkaufs- und Fahrgewohnheiten. Im Rahmen einer Untersuchung wurden die verkehrlichen Wirkungen neuer Einkaufsmärkte erforscht. Um das geänderte Verkehrsverhalten Vorher/Nachher erheben zu können und verlässliche Aussagen zu erhalten, sollten die Geschäfte vor kurzem eröffnet worden sein (unter Beachtung einer gewissen Zeitspanne zur Eingewöhnung für die Kunden). Die Datengrundlage dieser Untersuchung sind drei Einkaufsmärkte mit je ca. 500 m² Verkaufsfläche in unterschiedlichen Lagen verschiedener Gemeinden. In Summe aller sechs Erhebungen der drei untersuchten Einkaufsmärkte ergab sich, dass vor der jeweiligen Geschäftseröffnung im Durchschnitt Entfernungen von 17,3 Pkw-km in der Woche zurückgelegt wurden und heute nur 13,2 Pkw-km, das stellt eine Reduktion um ca. 25 % dar. Bei jenen Fahrten, die eindeutig als reine Lebensmitteleinkaufsfahrten (ohne Koppelungsfahrten) verifiziert werden konnten, ergibt sich ein noch deutlicheres Bild, in der Summe sind diese Fahrtlängen fast auf die Hälfte gesunken. Insgesamt kann festgestellt werden, dass alle drei untersuchten Einkaufsmärkte für ihre Kunden eine eindeutige Verbesserung im Hinblick auf die für den Lebensmitteleinkauf zurückzulegenden Pkw-Wegstrecken gebracht haben.