Detailergebnis zu DOK-Nr. 52191
Motive der Verkehrsmittelwahl: Vorher-Nachher-Untersuchung zum integrierten Zug-Bus-Konzept nach der Reaktivierung der Ermstalbahn
Autoren |
H. Dobeschinsky U. Noßwitz G. Michelfelder |
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Sachgebiete |
5.3.4 Öffentlicher Personennahverkehr 6.2 Verkehrsberechnungen, Verkehrsmodelle |
Nahverkehr 19 (2001) Nr. 9, S. 18-24, 10 B, 2 T, 3 Q
Das landschaftlich reizvolle Ermstal liegt im Landkreis Reutlingen am Nordrand der Schwäbischen Alb. Seit 1950 wird der ÖPNV im Ermstal durch Busse parallel zur Schienenstrecke, die 1976 für den Personenverkehr stillgelegt wurde, gefahren. Vor einigen Jahren wurde die Ermstalbahn reaktiviert und fährt nun im Stundentakt gemeinsam mit dem um eine halbe Stunde versetzten Busverkehr. Die durchgeführte Vorher-Nachher-Untersuchung zur Reaktivierung der Ermstalbahn stellt für planerische Entscheidungen des Betreibers Regionalverkehr Alb-Bodensee GmbH (RAB), für Besteller wie das Land bzw. die Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg und für verkehrswissenschaftliche Fragestellungen wichtige Grundlagen zur Verfügung. Die Ermittlung von 13 % Fahrgastzuwachs und vor allem die differenzierten Daten zum Verkehrsmittelwahlverhalten verschiedener Kundengruppen bestätigen das Zug-Bus-Konzept. Es hat sich gezeigt, dass mit der Reaktivierung der Ermstalbahn neue Kunden für den ÖPNV gewonnen werden konnten. Mehr als ein Drittel der Fahrgäste im Zug sind Neukunden. Gleichzeitig konnte mit dem Zug-Bus-Konzept trotz reduzierter Gesamtfahrtenzahl der bisherige Kundenstamm weitgehend gehalten werden und außerdem ein finanziell vertretbares Betriebskonzept umgesetzt werden. Schließlich liegen mit der Untersuchung Detailkenntnisse über die Präferenzen von ÖPNV-Fahrgästen vor, die auch für Fragestellungen der Modellierung der Verkehrsmittelwahl weiterführende Erkenntnisse gebracht haben.