Detailergebnis zu DOK-Nr. 52614
Nothaltemöglichkeiten an stark belasteten Bundesfernstraßen
Autoren |
W. Brilon H. Bäumer |
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Sachgebiete |
5.12 Straßenquerschnitte |
Bremerhaven: Wirtschaftsverlag NW, 2001, 112 S., zahlr. B, T, Q (Berichte der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt), Verkehrstechnik H. 93). - ISBN 3-89701-854-3
Das Anhalten von Fahrzeugen auf Autobahnen infolge von Defekten oder Pannen führt zu Störungen im Verkehrsablauf und zur Beeinträchtigung der Verkehrssicherheit und Kapazität der Straße. Als Alternative zu einem Seitenstreifen wird neuerdings die Anlage von Nothaltebuchten diskutiert. Die Forschungsarbeit beschäftigt sich im Schwerpunkt mit der empirischen Untersuchung der Häufigkeit des Pannengeschehens auf Autobahnen und Bundesstraßen bei unterschiedlichen Rahmenbedingungen. Im Mittel ergeben sich 4 Pannen pro einer Million Fahrzeugkilometer. Pannen sind besonders häufig an Steigungsstrecken und in Ballungsräumen, die liegen gebliebenen Fahrzeuge sind aber nur selten an einem Unfall direkt beteiligt. Strecken ohne Seitenstreifen weisen höhere Unfallraten auf als Strecken mit Seitenstreifen. Nothaltebuchten werden oft als Parkplatz missbraucht. In der Arbeit wird auf der Basis der empirischen Daten ein Modell entwickelt, mit dem die Anzahl der Nothalte in Abhängigkeit verschiedener Streckenparameter, wie z.B. Abstand zwischen den Nothaltebuchten, Steigungsverhältnisse, Verkehrsstärke, Lage und Funktion der Strecke, abgeschätzt werden kann. Die Auswirkungen der Störungen im Verkehrsablauf (Zeitverlust, Kraftstoffverbrauch) werden nach den EWS berechnet. Auf BAB wird ein Stau- und auf Bundesstraßen ein Warteschlangenmodell verwendet. Die Ergebnisse zeigen, dass Nothaltebuchten in vielen Fällen erheblichen volkswirtschaftlichen Nutzen bewirken. Insbesondere bei Zunahme der Gradientenneigung, des Schwerverkehrs und bei großen Abständen der Nothaltebuchten wächst der Nutzen an. Bewertungsmaßstäbe für den Einsatz werden entwickelt, außerdem werden Hinweise für die Ausführung von Nothaltebuchten gegeben.