Detailergebnis zu DOK-Nr. 53014
Professionalisiertes Car-Sharing im Dilemma Ökologie / Ökonomie? - Überlegungen zur Zukunft des Autoteilens in Deutschland
Autoren |
G. Wilke |
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Sachgebiete |
5.3.2 Verkehrssystem-Management |
Internationales Verkehrswesen 54 (2002) Nr. 12, S. 608-613, 1 B, 27 Q
Car-Sharing ist rund 15 Jahre nach den ersten bescheidenen Anfängen in Deutschland nicht nur zu einem ernst zu nehmenden Segment des Verkehrsmarkts geworden, in dem seit Dezember 2001 auch die Deutsche Bahn AG bundesweit aktiv ist, sondern hat sich auch in den Nachhaltigkeitskonzepten für den Verkehrsbereich einen festen Platz erobert. In dem Beitrag wird versucht, die Hypothese zu begründen, dass das kommerzielle Car-Sharing in Deutschland am Beginn eines tiefgreifenden Wandels steht, der vermutlich die wesentliche Voraussetzung für die angestrebte breite Diffusion auf dem Verkehrsmarkt bildet. Diese ökonomisch motivierten Bestrebungen sind legitim; allerdings könnte der Systemwandel dazu führen, dass Car-Sharing seine ökologischen Weihen verliert. Mittelfristig könnte der bei organisiertem Car-Sharing seit jeher bestehende Grundkonflikt zwischen ökologischen Intentionen auf der einen und ökonomischen Zielen und Notwendigkeiten auf der anderen Seite zu Gunsten der Ökonomie und zu Lasten der Ökologie entschieden werden. Car-Sharing könnte sich zu einer "profanen" Mobilitätsdienstleistung entwickeln, die sich von den herkömmlichen Autovermietern lediglich durch ein zeitlich flexibleres und räumlich dezentrales Angebot unterscheidet. Ob sich bei einem künftig möglicherweise stark ausgeweiteten Car-Sharing ein positiver oder ein negativer ökologischer Saldo einstellt, hängt entscheidend davon ab, wie sich die Angebotsstrategien der Car-Sharing-Unternehmen einerseits und die Nutzerpräferenzen andererseits entwickeln.