Detailergebnis zu DOK-Nr. 53084
Bruch- und Selbstheilungsverhalten von Asphalt und Asphaltverbunden: Ausmaß und Nutzen
Autoren |
E. Tschegg M. Jamek S. Stanzl-Tschegg |
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Sachgebiete |
11.1 Berechnung, Dimensionierung, Lebensdauer 11.2 Asphaltstraßen |
Wien: Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie, 2001, 96 S., zahlr. B, T, Q (Schriftenreihe Straßenforschung H. 516)
Es ist bekannt, dass Schäden in Asphaltbefestigungen besonders während warmer Perioden die Tendenz zeigen zu "heilen". In der vorliegenden Arbeit wird dieser Effekt an Asphalt und Asphaltverbunden qualitativ und quantitativ erfasst. Als Messmethode für sämtliche Bruchprüfungen dieser Arbeit findet das Keilspaltverfahren nach Tschegg Anwendung. Im Rahmen umfangreicher Vorversuche konnten die wesentlichen Einflussgrößen auf das Heilungsverhalten von Asphalt experimentell ermittelt werden. Es sind dies die Bitumensorte bei Asphalt bzw. die Haftklebersorte bei Asphaltverbunden, die Prüftemperatur der Probe, die Kraft, mit der ein Riss nach der Bruchprüfung geschlossen wird und die Temperatur während eines Heilungsprozesses. Als optimale Probenform und Probengröße erwiesen sich Bohrkerne mit einem Durchmesser von 150 mm und einer Höhe von 100 bis 110 mm. Um die Zahl der variierenden Parameter einzuschränken, wurde als Prüftemperatur bei den Hauptversuchen stets 0°C gewählt. Die Höhe der Rissschließkraft und der Temperatur bei der Heilung variierten, um deren Einfluss auf den Heilungseffekt erfassen zu können. Grundsätzlich kann ausgesagt werden, dass Risse in Asphalt und Asphaltverbunden bis zu einem bestimmten Grad heilen können. Es wurde beobachtet, dass sich die Festigkeit nach den ersten Messzyklen stabilisiert, der Widerstand gegen Rissausbreitung jedoch von Zyklus zu Zyklus sinkt (=Versprödung). Die Variation der Rissschließkraft wirkt sich massiv auf die Festigkeit, jene der Temperatur während des Heilungsprozesses auf den Widerstand gegen Rissausbreitung aus. Polymermodifizierte Bitumen zeigen kein besseres Heilungsverhalten, es konnte im Gegenteil sogar an einer hochfesten Bitumensorte festgestellt werden, dass praktisch kein nutzbarer Heilungseffekt auftrat, unabhängig von den variierenden Parametern.