Detailergebnis zu DOK-Nr. 53288
Temperaturabsenkung im Asphaltstraßenbau: Die Auswirkungen beim Gussasphalt
Autoren |
W. Schulte |
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Sachgebiete |
4.2 Berufsfragen, Arbeitsschutz 11.2 Asphaltstraßen |
Asphalt 38 (2003) Nr. 2, S. 5-11, 6 B, 4 Q
Wo besonders hohe Beanspruchungen auf die Straße einwirken, haben sich Gussasphaltdeckschichten langjährig bewährt. Ihre Entwicklungsgeschichte reicht bis in die ersten Jahre unseres Jahrhunderts zurück. Ihre Nutzungsdauer liegt deutlich über 20 Jahren, wobei besonders die Verformungsresistenz und Griffigkeitsbeständigkeit im Vordergrund stehen. Im Jahre 2001 wurde der Luftgrenzwert für Dämpfe und Aerosole aus Bitumen bei der Heißverarbeitung von 15 mg/m³ auf 10 mg/m³ herabgesetzt, der bei Walzasphalten grundsätzlich einhaltbar ist. Beim Einbau von Gussasphalt mit Einbautemperaturen bis 250 °C wurden jedoch insbesondere beim Zapfer Einzelmesswerte von bis zu 75 mg/m³ gefunden. Die Arbeitsgruppe Gefahrstoffe des Bundesministeriums für Arbeit und Sozialordnung setzte diese Anforderung für Gussasphalt daraufhin aus, um Gelegenheit zur Entwicklung technischer Gegenmaßnahmen zu geben. Im Auftrag des BMVBW untersucht die Bundesanstalt für Straßenwesen die Möglichkeiten zur Temperaturreduzierung durch Anwendung von Additiven bei der Herstellung von Gussasphalt. Nach vielversprechenden Laboruntersuchungen fand Mitte 2002 eine erste erfolgreiche Baumaßnahme auf einer Bundesautobahn mit Gussasphalt statt, dessen Einbautemperatur auf 200 bis 210°C reduziert war. Der o. g. Luftgrenzwert wurde dabei deutlich unterschritten.