Detailergebnis zu DOK-Nr. 53886
Empfehlungen für die Sicherheitsanalyse von Straßennetzen
Autoren |
V. Meewes |
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Sachgebiete |
6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle) |
Deutscher Straßen- und Verkehrskongress München 2002. Bonn: Kirschbaum Verlag, 2003 (FGSV 001/19) S. 38-41, 16 B
Mit Hilfe der "Empfehlungen für die Sicherheitsanalyse von Straßennetzen" (ESN) kann festgestellt werden, wo im betrachteten Straßennetz Verbesserungen notwendig sind, weil Sicherheitsdefizite (zu viele/schwere Straßenverkehrsunfälle) durch Mängel in der Straßenführung, der Straßengestaltung oder der Straßensubstanz mitverursacht wurden. Die Ergebnisse der Sicherheitsanalyse geben wichtige Hinweise für die Verbesserung der Straßennetze und ergänzend Überlegungen zur Straßennetzgestattung aus Zielsetzungen der Verkehrs-, Raum- und Umweltplanung und entsprechenden Mängelanalysen - z. B. nach den RAS-N. Bei der Sicherheitsanalyse eines Straßennetzes werden Anzahl und Schwere der Straßenverkehrsunfälle aus drei Jahren für jeden Straßennetzabschnitt ermittelt und zu jährlichen volkswirtschaftlichen Verlusten durch Straßenverkehrsunfälle je Kilometer Straße (Unfallkostendichte) zusammengefasst. Diesen vorhandenen Unfallkostendichten werden Grundunfallkostendichte, gegenübergestellt, die zu erwarten wären, wenn der Straßenabschnitt entsprechend der modernen Straßenentwurfs- und Betriebsrichtlinien ausgebaut würde. Analog zu den Entwurfsrichtlinien wird der angemessene Ausbaustandard bestimmt durch die Verkehrsaufgabe der Straße im Netz (Autobahnen, Landstraßen (übrige Außerortsstraßen), innerörtliche Verkehrsstraßen) und die Verkehrsbelastung. Die Differenz zwischen vorhandenen Unfallkostendichten und Grundunfallkostendichten sind die vermeidbaren Unfallkostendichten oder das Sicherheitspotenzial des Straßenabschnitts. Für innerörtliche Gebiete (zwischen Verkehrsstraßen), die überwiegend dem Wohnen dienen, ist die mittlere Unfallkostendichte Kenngröße der Sicherheitsmängel. Die ESN haben inzwischen eine besondere Bedeutung erlangt: Ähnlich wie Euro NCAP für die Beurteilung von Pkw soll jetzt mit Hilfe von EuroRAP eine Bewertung des Straßennetzes vorgenommen werden. Im Kern von EuroRAP stehen Unfallraten der Schwerverunglückten auf Straßenabschnitten. Für die Beschreibung des individuellen Risikos ist diese Größe geeignet, nicht geeignet ist sie für die Bewertung des Ausbaubedarfs von Straßennetzen. Für Letzteres sind die ESN gemacht.