Detailergebnis zu DOK-Nr. 54123
Wirksamkeit von Entwässerungsbecken an Bundesfernstraßen
Autoren |
G. Lange |
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Sachgebiete |
7.4 Entwässerung, Grundwasserschutz |
Erd- und Grundbautagung 2003 - Vorträge der FGSV-Tagung "Erd- und Grundbau" am 12. und 13. März 2003 in Stade. Bonn: Kirschbaum Verlag, 2003 (Schriftenreihe der Arbeitsgruppe "Erd- und Grundbau" (FGSV, Köln) H. 9) (FGSV C 9) S. 69-74, 3 B, 4 T
In Rahmen des Forschungsprojektes "Wirksamkeit von Entwässerungsbecken an Bundesfernstraßen" wurden die Reinigungsleistung eines naturnah gestalteten Regenrückhaltebeckens in Erdbauweise und eines RiStWag-Abscheiders (Betonbecken) vergleichend untersucht. In die Becken werden Niederschlagsabflüsse von stark befahrenen Autobahnen eingeleitet. Für die Messungen wurde ein fernüberwachtes Messsystem installiert und betrieben, das neben der Erfassung der Zuflussmengen über eine automatische Probenahme an den Zu- und Abläufen die Qualitätsmessung ermöglichte. Die Becken wurden so ausgewählt, dass vom Einzugsgebiet her von einer ähnlichen Belastung der Becken ausgegangen werden konnte. Insgesamt wurde für das naturnahe Erdbecken eine wesentlich größere Reinigungsleistung festgestellt als beim Betonbecken. Ursache ist vor allem die größere Beckenauslegung. Durchgeführte Tracerversuche zeigten deutlich, dass beim Betonbecken der obere Wasserkörper zwischen den Tauchwänden geringer durchströmt wird als der übrige Wasserkörper. Das bedeutet, dass dieser Bereich nicht wirkungsvoll zum Durchfluss und zur Sedimentation beitragen kann. Beim naturnahen Erdbecken wurde die deutliche Bevorzugung der Hauptströmung in Bereichen nachgewiesen, in denen das Schilf als Strömungswiderstand fehlt. Weiterhin wurde die große Speicherwirkung des Beckens deutlich, bei der während eines Ereignisses ein großer Anteil des Zuflusses im Becken verbleibt und der Ablauf hauptsächlich aus verdrängtem Beckenwasser besteht.