Detailergebnis zu DOK-Nr. 54546
Entwicklung eines Verfahrens zur Stauprognose an Engpässen auf Autobahnen unter besonderer Berücksichtigung von Arbeitsstellen
Autoren |
A. Ober-Sundermeier |
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Sachgebiete |
5.15 Verkehrsablauf (Verkehrsfluss, Leistungsfähigkeit, Bemessung) 5.22 Arbeitsstellen |
Kassel: Fachgebiet Verkehrssysteme und Verkehrsplanung, Universität Kassel, 2003, III, 130 S., zahlr. B, T, Q, Anhang (Schriftenreihe Verkehr H. 15). - ISBN 3-89958-034-6
Für die Erstellung einer Stauprognose an Engpässen sind im Wesentlichen drei Modellierungsschritte erforderlich: die Ermittlung der zu erwartenden Verkehrsnachfrage, die Schätzung der Kapazität des betreffenden Streckenelements sowie die Modellierung des Verkehrsablaufs bzw. der Stauentwicklung am Engpass unter Nutzung der beiden erstgenannten Eingangsgrößen. Der erste, eher theoretisch ausgelegte Teil der Arbeit analysiert bekannte Methoden und Ansätze zur Beschreibung der Verkehrsnachfrage sowie der Kapazität des Engpasses bei unterschiedlichen Randbedingungen. Der zweite Teil befasst sich mit einer umfangreichen Erfassung von Verkehrsablaufdaten an Arbeitsstellen und ihrer Aufbereitung. Wesentliche Ergebnisse sind ein durch empirische Daten und Plausibilitätsüberlegungen begründetes Verfahren zur Schätzung der Kapazität sowie ein Verfahren zur Berechnung von zu erwartenden Staumaßen (Länge, Dauer, Zeitverlust) bei vorgegebenem Zufluss (Verkehrsnachfrage). Die Anwendung eines im Rahmen der Arbeit entwickelten EDV-Programms auf unterschiedliche Kombinationen von latenter Nachfrage und Verkehrsführung an der Arbeitsstelle führt bei starken Überlastungen zunächst zu unrealistisch hohen Staumaßen. Offenbar weichen zahlreiche über die aktuelle Verkehrssituation informierte Kraftfahrer räumlich, eventuell auch zeitlich aus. Dieser erhebliche Verlagerungseffekt wird durch plausible Korrekturen der Zuflussverkehrsstärke berücksichtigt, müsste aber in weiter führenden Untersuchungen differenzierter analysiert werden.