Detailergebnis zu DOK-Nr. 56048
Systematische Straßenerhaltung für kommunale Straßennetze
Autoren |
B. Best |
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Sachgebiete |
12.0 Allgemeines, Management |
Straße und Autobahn 56 (2005) Nr. 5, S. 252-256, 8 B, 1 T, 4 Q
In Deutschland wird seit 15 Jahren der Zustand der Bundesfernstraßen systematisch erfasst und bewertet. Damit ist die Grundlage für die Schaffung eines Pavement Management Systems (PMS) im Außerortsbereich vorhanden. Obgleich die Länge des Gemeindestraßennetzes das 1,7-fache des klassifizierten Netzes beträgt, sind im kommunalen Bereich wenige systematische Ansätze der Straßenerhaltung zu finden. Außerdem gibt es zwischen den Kommunen, die begonnen haben, ein PMS aufzubauen, große Unterschiede, da einheitliche Vorgaben und Standards bisher fehlten. Die Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen hat die "Empfehlungen für das Erhaltungsmanagement von Innerortsstraßen" erarbeitet und damit den Kommunen erstmals einen Leitfaden für einen einheitlichen, vergleichbaren Aufbau von PMS und damit zur systematischen Erhaltungsplanung zur Verfügung gestellt. Anhand dieser Empfehlungen können kommunale Straßenbaulastträger ihr bisheriges Vorgehen bei der Straßenunterhaltung analysieren und davon ausgehend Schritte für die Einführung eines PMS festlegen. Mindestanforderungen an solche Systeme werden darin ebenso definiert wie Grenzwerte, bei denen der Unterhaltungspflichtige Maßnahmen zur Verbesserung des Zustandes der Straßenbefestigung einleiten muss. Die netzweite Bedarfsplanung soll den Nutzer des PMS in die Lage versetzen, den technisch notwendigen Erhaltungsbedarf mit den vorhandenen Budgetrestriktionen abzustimmen und so zu einer Optimierung und Priorisierung der Erhaltungsmaßnahmen zu kommen. Damit wird das primäre Ziel der systematischen Straßenerhaltung verfolgt, einem zunehmenden Substanzverlust und damit einem Verlust des Anlagevermögens der Kommunen entgegen zu wirken. Ist die systematische Straßenerhaltung außerorts im Wesentlichen auf die Fahrbahnbefestigung beschränkt, haben Kommunen nicht nur Gleisanlagen und Nebenflächen wie z. B. Rad- und Gehwege, Park- und ausgedehnte Stadtplätze zu berücksichtigen, sondern auch die Unterhaltung der in den Verkehrsflächen verlegten leitungsgebundenen Infrastruktur oder zumindest die Auswirkungen deren Unterhaltung auf die Straßenbefestigung. Ziel muss es daher sein, auch Bau, Unterhaltung, Instandsetzung und Erneuerung von Kanälen, Rohrnetzen und Kabeln in ein kommunales PMS einzubeziehen. Nicht auch, sondern gerade im kommunalen Bereich ist daher die Einführung eines Asset Management Systems unter Einbeziehung aller Bauwerke und Bauteile des Verkehrsweges notwendig.