Detailergebnis zu DOK-Nr. 56069
Wildbrücken in neuartiger Holzbauweise über den Rügenzubringer
Autoren |
V. Kock K. Kleinhanß |
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Sachgebiete |
5.7 Landschaftsgestaltung, Ökologie, UVP, Auswirkungen des Klimawandels 15.4 Holzbrücken |
Tagungsband 15. Dresdner Brückenbausymposium: 15. März 2005. Dresden: Technische Universität Dresden, 2005 (Hrsg. vom Institut für Massivbau, Technische Universität Dresden) S. 199-218, zahlr. B, 3 Q
Im Zuge des Baus der Autobahn A 20 Lübeck - Stettin werden in Mecklenburg-Vorpommern große zusammenhängende Landschaftsräume zerschnitten. Um die dadurch entstehende Beeinträchtigung für Wildtiere zu mindern, waren nach Untersuchungen zur Standortfindung über diesen Autobahnabschnitt acht Wildbrücken zu bauen, sowie zwei weitere über die gleichzeitig auszubauende Bundesstraße B96 n (Rügenzubringer). Bei den letzteren wurde erstmals eine Grünbrücke in Holzbauweise erstellt, die Wildbrücke Wilmshagen mit einem Tragwerk aus Dreigelenkbindern mit 27,60 m Stützweite. Die Brücke ist 50 m breit, hat eine kleinste lichte Höhe von 4,75 m und ist für eine Flächenlast von 5 kN/m² und ein Fahrzeug SLW 30 bemessen. Sie erreicht die auch für Betontragwerke geforderte Feuerschutzklasse 30, hätte aber nach einem einstündigen Vollbrand eine wesentlich höhere Resttragfähigkeit und wäre leichter zu reparieren. Weitere Vorteile dieser Konstruktion sind die gute Ausleuchtung unter der Brücke, erreicht durch die Schrägportale, die fast momentfreie Druckbeanspruchung der Holzbinder, deren kurze Montagezeit durch die der Bauverkehr auf der Fahrbahn nur zwei Tage behindert wird, die höhere Erdüberschüttung und die geringeren Kosten (85 % eines Betonbauwerks). Die mit Melaminharz geleimten BSH-Binder BS 14 aus sibirischer Lärche und die Beplankung aus 14 cm starken Lignotrend-Elementen wurde durch mehrlagige Beschichtungen gegen Witterungseinflüsse und Wurzeleinwirkung geschützt, um die Nutzungsdauer von 50 Jahren zu gewährleisten.