Detailergebnis zu DOK-Nr. 56123
Betroffenheit durch Lärm: Vorstellung eines Konzepts für ein erweitertes Lärmwirkungsmaß und eines Kurzfragebogens für die Praxis
Autoren |
P. Lercher V. Weichbold |
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Sachgebiete |
6.9 Verkehrsemissionen, Immissionsschutz |
Zeitschrift für Lärmbekämpfung 52 (2005) Nr. 3, S. 90-95
"Lärmbelästigung" gilt als das wichtigste allgemeine Maß für die Wirkung des Umweltlärms auf den Menschen. Seine Erhebung haben Lärmwirkungsforscher der ICBEN-Gruppe durch eine allgemeine "Belästigungsfrage" standardisiert. Im Licht neuerer Erfordernisse (regionale Umsetzung der EU-Umweltlärmrichtlinie, Umweltverträglichkeitsprüfungen auf lokaler Ebene) erscheint aber eine pauschale Einzelfrage nicht ausreichend, um - als Basis einer "normalisierten" Dosis-Wirkungskurve - die Lärmwirkungen zutreffend abzubilden. Dieses Vorgehen ist auch nicht frei von konzeptionellen bzw. methodologischen Problemen. In diesem Beitrag wird - unter Anlehnung an Arbeiten australischer Forscher - ein zusätzliches allgemeines Lärmmaß vorgestellt: "Lärmbetroffenheit". Nach seiner Definition wird von der Entwicklung eines Fragebogens zur Erfassung der Lärmbetroffenheit am Wohnort berichtet, der nach Kriterien der klassischen Testtheorie mit Hilfe einer Stichprobe von 90 Personen konstruiert wurde. Die psychometrischen Eigenschaften des Fragebogens und seine Anwendungsmöglichkeiten werden beschrieben. Der Fragebogen versteht sich als Beitrag zur ökonomischen, standardisierten und wissenschaftlich fundierten Erfassung von kommunalen Lärmproblemen.