Detailergebnis zu DOK-Nr. 56440
Fortentwicklung und Bereitstellung eines bundeseinheitlichen Simulationsmodells für Bundesautobahnen
Autoren |
W. Brilon J. Harding K. Erlemann |
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Sachgebiete |
5.1 Autobahnen 5.15 Verkehrsablauf (Verkehrsfluss, Leistungsfähigkeit, Bemessung) 6.1 Verkehrserhebungen, Verkehrsmessungen |
Bremerhaven: Wirtschaftsverlag NW, 2005, 107 S., zahlr. B, T, Q (Forschung Straßenbau und Straßenverkehrstechnik (BMVBW, Bonn) H. 918). - ISBN 3-86509-305-1
Die Anwendung mikroskopischer Simulationsmodelle zur Lösung verkehrstechnischer und planerischer Fragestellungen ist heute Stand der Technik. Auf dem deutschen und internationalen Markt stehen eine Reihe leistungsfähiger Programme zur Verfügung, die jedoch den Nachteil haben, dass sie nicht ausreichend dokumentiert sind und der zugrunde liegende Quellcode wegen kommerzieller Zwänge der Anbieter nicht zugänglich ist. Keines der Modelle verfügt über einen nachprüfbaren Nachweis der Realitätstreue. Gegenstand der Forschungsarbeit war daher die Entwicklung und Bereitstellung eines Simulationsmodells, mit dem eine verstärkte Anwendung der mikroskopischen Simulation mit Überwindung der entsprechenden Nachteile erreicht werden sollte. Mit dem vorliegenden Bericht werden die theoretischen Grundlagen der mikroskopischen Verkehrssimulation vorgelegt; insgesamt sechs theoretische Modelle für das Abstandsverhalten werden eingehend erläutert. Hinzu kommt eine ausführliche Beschreibung der Verhaltensmodelle für den Fahrstreifenwechsel, wobei zwischen der gleichförmigen Strecke und den Bereichen von Anschlussstellen unterschieden wird. Vier verschiedene, untereinander austauschbare Modelle werden in dem neu entwickelten Programm umgesetzt, wobei zumindest mit einem Modell ein Verkehrszusammenbruch auf einer gleichförmigen Strecke nachgebildet werden kann. Bei der Programmentwicklung wurde besonderer Wert auf ein hohes Maß an Benutzerfreundlichkeit und die praktische Anwendbarkeit gelegt. Dazu wurde ein grafischer Streckeneditor geschaffen, der eine interaktive und unkomplizierte Netzerzeugung ermöglicht. Selbsterklärende Werkzeuge und menügesteuerte Eingaben erleichtern die Bedienung des Programms. Neben der zweidimensionalen Visualisierung der Simulationsabläufe wurde auch eine dreidimensionale Ansicht implementiert, mit der für Präsentationszwecke Animationen im Videoformat erzeugt werden können. Mit dem neu entwickelten Programm, das in einem Teil B noch in der Praxis getestet werden soll, wird ein leistungsfähiges mikroskopisches Simulationsmodell für den Verkehr auf Autobahnen bereitgestellt, für das sich Anwendungsmöglichkeiten sowohl bei der Entwurfsplanung als auch bei Fragestellungen des laufenden Betriebs bieten. Zugleich ermöglicht der modulare und objektorientierte Aufbau des Programms auch eine Erweiterbarkeit, die sich sowohl auf die Funktionalität als auch auf die Einbindung neuer Verhaltensmodelle bezieht.