Detailergebnis zu DOK-Nr. 58455
Der Bürgerbus - mehr als ein Lückenbüßer
Autoren |
J. Burmeister |
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Sachgebiete |
5.3.4 Öffentlicher Personennahverkehr |
Verkehrszeichen 23 (2007) Nr. 1, S. 10-15, 8 B
1985 nahm in Westfalen der erste deutsche Bürgerbus seine Fahrt auf, heute sind bundesweit über 100 der Minibusse unterwegs. Ursprünglich für ländlich strukturierte Gebiete entwickelt, haben die ehrenamtlich gesteuerten Busse längst eine Vielzahl von Kleinstädten erobert und sind auch schon in Großstädten unterwegs. Dem ersten, auf der Verbindung Legden-Asbeck-Heek-Ahaus gestarteten Bürgerbus folgten in NRW zunächst fünf weitere Modellprojekte, die das Land bis 1989 voll förderte. Bis Ende 2006 nahmen insgesamt 72 Bürgerbusse in NRW den Betrieb auf, zwei wurden jeweils nach nur zwei Jahren wieder eingestellt. 2005 legten in NRW rund 1 600 Fahrer/innen über 2,6 Mio. Kilometer zurück - dies entspricht siebenmal der Entfernung von der Erde zum Mond - und beförderten dabei über 600 000 Fahrgäste. Auch in anderen Bundesländern bekommen die Bürgerbusse Zuwachs. Aus der Marktnische ist ein echter Stein im Nahverkehrsmosaik geworden, und angesichts ungewisser Zukunft über die Finanzierung des klassischen Nahverkehrs kann davon ausgegangen werden, dass die Aufwärtsentwicklung weiter anhält. Dies gilt auch für die Großstädte, jedes Projekt weckt dort Begehrlichkeiten in anderen Stadtbezirken, die dringend eine Anbindung dieses oder jenes Wohngebiets wünschen.