Detailergebnis zu DOK-Nr. 58673
Nutzung von Grünbrücken und anderen Querungsbauwerken durch Säugetiere - Erfolgskontrolle
Autoren |
B. Georgii E. Peters-Ostenberg M. Henneberg |
---|---|
Sachgebiete |
5.7 Landschaftsgestaltung, Ökologie, UVP, Auswirkungen des Klimawandels |
Straße und Autobahn 58 (2007) Nr. 6, S. 315-325, 12 B, 5 T, 59 Q
Von Dezember 2003 bis April 2005 wurde an jeweils drei Bundesautobahnen, Bundes- und Landesstraßen in Baden-Württemberg und an sechs Abschnitten der Bundesautobahn A 20 in Mecklenburg-Vorpommern die Nutzung von insgesamt 20 Grünbrücken, 10 Talbrücken, 7 Wild- und 6 Fließgewässerunterführungen, 20 Kleintierdurchlässen und 38 Über- und Unterführungsbauwerken für Straßen und Wirtschaftswege durch Wildsäuger untersucht. Auf und unter den Bauwerken konnten Rothirsch, Damhirsch, Reh, Wildschwein, Feldhase, Fuchs, Marderhund, Dachs, Steinmarder, Iltis und Fischotter erfasst werden. In Baden-Württemberg wurden darüber hinaus an einer Grünbrücke Bilche und an weiteren ausgewählten Bauwerken Fledermäuse untersucht. Grün- und Talbrücken wiesen die intensivste Nutzung durch die größeren Wildsäuger auf, alle anderen Bauwerkstypen nur eine geringe. Bei den Grünbrücken zeigte sich, dass Breite und Alter einen statistisch signifikant positiven, Länge, Flächenanteil der Gehölze, Anwesenheit von Menschen und Verkehrslärm, die Zahl querender Wege und Bebauung im Umfeld der Grünbrücken einen statistisch negativen Einfluss auf die Nutzung der Bauwerke haben. Für Bilche und Fledermäuse waren Gehölzstrukturen auf den Grünbrücken und ihre Anbindung an Leitlinien in der umgebenden Landschaft entscheidend für die Nutzung der Bauwerke.