Detailergebnis zu DOK-Nr. 59192
Bedeutung, Entwicklung und Struktur des Pkw-Verkehrs: Tanken und Fahren solange der Vorrat reicht?
Autoren |
A. Motzkus |
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Sachgebiete |
5.0 Allgemeines (Verkehrsplanung, Raumordnung) |
Informationen zur Raumentwicklung (2007) Nr. 2/3, S. 191-199, 11 B, 1 T, zahlr. Q
Die hohen Kraftstoffpreise der letzten Jahre haben bei den Autofahrern Reaktionen ausgelöst, die zu geringeren Fahrleistungen und insgesamt zu einer Dämpfung des motorisierten Verkehrsleistungswachstums geführt haben. Insbesondere Bewohner ländlicher Räume sowie des peripheren Umlands der Großstädte verzichten offenbar zunehmend auf substituierbare Fahrten in der Freizeit und suchen näher gelegene Ziele auf. Die Verhaltensreaktionen der Mehrheit der Autofahrer sind allerdings relativ unelastisch. Statt auf öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen oder kraftstoffsparender zu fahren, wurden vermehrt verbrauchsärmere Diesel-Pkw gekauft. In umweltpolitischer Hinsicht drückt sich dies insgesamt aber nicht in geringeren Emissionen aus, da mit Dieselfahrzeugen deutlich höhere Fahrleistungen erbracht werden. Es wird deutlich, dass eher Einsparungen in anderen Konsumbereichen vorgenommen wurden und für viele Autofahrer die Mobilität nach wie vor ein unverzichtbares und wichtiges Gut ist. Um die künftige Automobilität möglichst preiswert gestalten zu können, sollten technologische Innovationen in alternative Antriebe und Kraftstoffe sowie verbrauchsärmere Fahrzeuge durch steuerliche Anreize für ein verändertes Käuferverhalten gefördert werden. Darüber hinaus sollte die Politik vor dem Hintergrund des demographischen Wandels längerfristig auch die raumordnungspolitischen Konsequenzen fiskalischer Steuerungsinstrumente berücksichtigen. Daher sind Strategien und Maßnahmen zu verfolgen, die nicht nur die allgemeine Abhängigkeit vom Öl, sondern auch die Abhängigkeit der Siedlungsstrukturen vom Auto reduzieren.