Detailergebnis zu DOK-Nr. 59238
Geotechnische Eigenschaften von Moränen
Autoren |
P. Teysseire |
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Sachgebiete |
7.0 Allgemeines, Klassifikation |
Zürich: vdf Hochschulverlag, 2007, XXVII, 165 S., zahlr. B, T, Q (Veröffentlichungen des Instituts für Geotechnik (IGT) der ETH Zürich H. 228). - ISBN 978-3-7281-3103-4
Moränen im unmittelbaren Gletschervorfeld können z. B. durch Niederschläge ihre Festigkeit verlieren und so ein Gefahrenpotenzial darstellen. In der vorliegenden Arbeit werden die wesentlichen geotechnischen Kenngrößen untersucht. In Beregnungsversuchen wurde festgestellt, dass in 5 Tagen Niederschlagsdauer mit einer Regenspende von 15 mm/h die maximale Tiefenwirkung 0,5 m betrug. In den oberen 20 cm trat eine Sättigung von 90 – 95 % ein. Tiefere Bereiche unterhalb von 0,5 m blieben relativ unbeeinflusst. Der oberflächennahe Bereich eines 42°-Hangs wurde erst bei 650 mm Niederschlagsmenge in 45 Stunden instabil. Im oberflächennahen Bereich muss mit dem vollständigen Verlust der durch Saugspannung verursachten scheinbaren Kohäsion gerechnet werden. In einer Tiefe von 22 cm sind nach 24 Stunden Beregnung noch 70 % des ursprünglichen Wertes vorhanden, nach 120 Stunden noch 40 %. Beim Vergleich von Feld- und Laborversuchen wurde festgestellt, dass die Wasser-Retentionskurven, die für die Typisierung ungesättigter Böden und deren oberflächennahe Prozesse wichtig sind, den im Labor ermittelten Desorptionskurven ähnlich sind. Es wurde ein spezielles Feldgerät zur Scherfestigkeitsbestimmung entwickelt. Damit konnte die starke Abhängigkeit der Scherfestigkeit im oberflächennahen Bereich von der Sättigung aufgezeigt werden. In seismischen Messungen wurde eine Korrelation zwischen Raumgewicht und relativer Dichte festgestellt. In Standsicherheitsberechnungen unter Anwendung von Finite-Elemente-Programmen wurden die gewonnenen Erkenntnisse eingebracht. Der Bereich der niederschlagsbedingten Instabilitäten ist auf einen relativ geringen oberflächennahen Bereich begrenzt. Das wahrscheinlich größere Gefährdungspotenzial liegt im Rückzug der Permafrostgrenze.