Detailergebnis zu DOK-Nr. 59381
Verkehrliche Wirkungen einer dezentral-konzentrierten Siedlungsentwicklung - Entwicklung einer Methodik der Folgenabschätzung regionaler Siedlungskonzepte
Autoren |
J.M. Gutsche T. Göbler |
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Sachgebiete |
5.0 Allgemeines (Verkehrsplanung, Raumordnung) |
Tagungsband zum 7. Aachener Kolloquium "Mobilität und Stadt": AMUS 2006. Aachen: Institut für Stadtbauwesen und Stadtverkehr, RWTH Aachen, 2006 (Stadt Region Land H. 81) S. 127-136, 9 B
Die dargestellten Ergebnisse zeigen, dass die Nutzung von Verkehrsmodellen dazu beitragen kann, der Regionalplanung fundierte Argumente für ihre Leitbilder und deren politischer Durchsetzung an die Hand zu geben. Die Nutzung der Verkehrsmodelle setzt jedoch eine enge und offene Kooperation mit der Verkehrsplanung voraus, die eine der Erfolgsfaktoren des hier dargestellten Forschungsprojekts war. So haben beide Planungsabteilungen ihre jeweiligen Vorteile einer Kooperation sehr schnell erkannt. So konnte vermieden werden, dass die eine Seite nur als gebende und die andere als nehmende auftritt, wodurch die Motivation zur Beteiligung auf beiden Seiten erhöht werden konnte. Diese Zusammenarbeit kann sich in einzelnen Regionen als schwierig herausstellen, weil Regional- und Verkehrsplanung nur selten der gleichen Verwaltungseinheit angehören, sodass es zu Kollisionen bei Zuständigkeiten und Finanzmitteln kommen kann. Dies zeigt sich auch in den Ergebnissen einer telefonischen Befragung der Hälfte aller Träger der Regionalplanung in Deutschland, die im Rahmen des Projekts durchgeführt wurde. Dabei wurden vor allem die folgenden Gründe genannt, warum keine quantitative Abschätzung der verkehrlichen Wirkung regionalplanerischer Festsetzungen und Leitbilder erfolgt: (1) Die Wirkungen der Regionalplanung sind nicht messbar. Die Ziele können nicht überprüft werden, weil sie zu global und unkonkret sind. (2) Der Austausch zwischen den Fachplanungen ist zu gering. (3) Die Wirkungen können nur im Nachhinein und anhand von realen Veränderungen überprüft werden. (4) Der Aufwand im Verhältnis zum Nutzen ist zu groß, da nicht zweifelsfrei geklärt werden kann, ob die Wirkung nicht auch ohne Planung eingetroffen wäre. (5) Wir haben keinen Bedarf an Wirkungsabschätzungen und (6) wir kennen keine entsprechenden Verfahren.