Detailergebnis zu DOK-Nr. 59700
Monatliche Mobilitätsprofile vollständig ermitteln
Autoren |
T. Reinhold O. Dähne |
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Sachgebiete |
5.0 Allgemeines (Verkehrsplanung, Raumordnung) |
Internationales Verkehrswesen 60 (2008) Nr. 3, S. 68-72, 9 B, 11 Q
Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) haben an 28 aufeinanderfolgenden Tagen im Mai 2006 von rund 1 100 Berlinern die Mobilität erhoben. Mithilfe von Mobilitätsprotokollen wurden sämtliche Wege eines Monats erfasst. Damit konnte eine Planungsgrundlage von deutlich höherer Qualität als mit bisherigen Untersuchungen erreicht werden. Der Beitrag gibt einen Überblick über die Methodik und die wichtigsten Erkenntnisse. Der sehr hohe Anteil des ÖPNV am Modal Split in Berlin (47 %) wurde bestätigt; zusätzlich dokumentiert die Befragung ertsmals einen hohen Anteil kurzer Fußwege im Versorgungsverkehr und ermöglicht ein besseres Verständnis des Einflusses von Wegeketten auf den Modal Split: Die Verbindung von Fahrten zur Arbeit mit Freizeit- und Einkaufsfahrten führt zu einem höheren MIV-Anteil; die Kombination mehrerer kurzer Versorgungswege, die zu Fuß erfolgen, führt bei der Anreise zu einem höheren ÖPNV-Anteil. Die ÖPNV-Fahrtenhäufigkeiten von Zeitkartenbesitzern sind geringer, als in vielen Untersuchungen bisher angenommen. Zahlreiche multimobile Personen verfügen sowohl über einen Pkw als auch über eine ÖPNV-Monatskarte und nutzen beide, abhängig von den individuellen Anforderungen an einen konkreten Weg. Für den ÖPNV ergeben sich Neukundenpotenziale vor allem durch Angebotsverbesserungen, mit denen Pkw-Nutzer gewonnen werden können.