Detailergebnis zu DOK-Nr. 60041
Pflasterbeläge im Spannungsfeld zwischen Denkmal- und Immissionsschutz: neue Erkenntnisse und Planungsempfehlungen am Beispiel der Hansestadt Rostock
Autoren |
H. Mazur S. Nozon |
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Sachgebiete |
6.9 Verkehrsemissionen, Immissionsschutz 11.4 Pflaster- und Plattenbefestigungen |
Lärmbekämpfung 3 (2008) Nr. 4, S. 158-164, 1 B, 4 T, 4 Q
Der derzeitige Fokus der fachlichen Diskussion im Lärmschutz auf Lärmkartierung und -aktionsplanung ist begründet, sollte aber nicht die Sicht auf anderweitige Fragestellungen versperren, wie die hier thematisierte Problematik des Lärms auf verschiedenen Fahrbahnoberflächen. Fahren auf den Pflasterstraßen zu viele Autos zu schnell, dann sind Lärm- und Erschütterungsbeeinträchtigungen und entsprechende Anwohnerbeschwerden vorprogrammiert. Zugespitzt kann man einen Konflikt zwischen Denkmalschutz bzw. Stadtbildbewahrung auf der einen und lmmissions- und Gesundheitsschutz auf der anderen Seite feststellen. Der Mangel an entsprechenden fachlichen Grundlagen veranlasste die Hansestadt Rostock, schalltechnische Untersuchungen zu Lärmemissionen auf verschiedenen Pflasterbelägen zu beauftragen, mit dem Schwerpunkt auf Natursteinpflaster. Dabei führten die "ebenen Pflaster" zu Pegelerhöhungen um 6 bis 7 dB(A) und die "unebenen Pflaster" um 9 bis 12 dB (A) im Vergleich zu Asphaltbeton. Im Ergebnis der Messungen lässt sich feststellen, dass die RLS-90 in diesem Punkt ergänzungswürdig ist. Aufbauend auf den Messergebnissen und Literaturrecherchen wurden im städtischen Arbeitskreis Lärmminderungsplanung "Planungsempfehlungen für den Einsatz von Pflasterbelägen" aufgestellt und dienen seitdem als fachliche Grundlage für Abwägungs- und Entscheidungsprozesse bei Straßensanierungen. Es ist gleichermaßen für die Industrie als auch für die Stadt- und Verkehrsplanung gerade im Zusammenhang mit dem Stadtumbau erforderlich, handhabbare und mit den Zielsetzungen eines denkmalschutzwürdigen Städtebaus angepasste Hilfestellungen zu bekommen