Detailergebnis zu DOK-Nr. 60209
Der Wert der Fahrbahnebenheit (Orig. engl.: Value of pavement smouthness)
Autoren |
K.H. McGhee J.S. Gillespie |
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Sachgebiete |
14.2 Ebenheit, Befahrbarkeit |
Washington, D.C.: Transportation Research Board (TRB), 2007 (Transportation Research Record (TRB) H. 2040) S. 48-54, 3 T, 25 Q
Im US-Bundesstaat Virginia wurden im Jahre 1996 verschärfte Ebenheitsanforderungen für den Bau von Fahrbahndecken eingeführt. Vertraglich wurde dies durch ein Bonus-Malus-System umgesetzt. Von einer verbesserten Fahrbahnebenheit im Anfangszustand versprach sich die Straßenbauverwaltung eine Verlängerung der Nutzungsdauer, eine Reduzierung des Erhaltungsaufwands und eine Verringerung der Nutzerkosten durch Senkung der Zeit- und Kraftstoffkosten. Dies wurde von Vertretern der Bauindustrie angezweifelt. Im Rahmen eines Forschungsprojekts wurden die Daten von Baumaßnahmen gezielt statistisch ausgewertet. Dabei handelte es sich um Fahrbahnen, auf denen 1998 und 2005 durch Längsebenheitsmessungen jeweils der International Roughness Index IRI gemessen worden war. Bei der Bauausführung dieser Fahrbahndecken waren nur zum Teil die verschärften Ebenheitsanforderungen vertraglich vereinbart worden. Die Ergebnisse zeigen, dass die Abschnitte mit verschärften Ebenheitsanforderungen gegenüber den Abschnitten ohne diese Anforderungen eine verbesserte Anfangsebenheit aufwiesen, was durch einen mittleren Unterschied im IRI von 8,8 in./mi erkennbar war. Die jährliche Veränderung des IRI trat danach, unabhängig von der Anfangsebenheit, mit ca. 1,23 in./mi ein. Daraus wird abgeleitet, dass die Abschnitte mit erhöhten Ebenheitsanforderungen eine um bis zu 7 Jahre verlängerte Nutzungsdauer aufweisen können. Selbst unter der Annahme einer um nur 2 Jahre verlängerten Nutzungsdauer ergibt sich bereits eine Verringerung der Erhaltungskosten von 15 %. Hingegen war nur eine geringe Erhöhung der Baukosten durch die erhöhten Ebenheitsanforderungen feststellbar. Kann - so wird beispielhaft an einem Straßenabschnitt erläutert - der Instandsetzungs-/Erneuerungszyklus von 10 auf 12 Jahre verlängert werden, so resultiert daraus eine erhebliche Reduzierung der Erhaltungskosten. Zudem ergeben sich hieraus geringere Zeitkosten für die Fahrbahnnutzer. Die verbesserte Ebenheit führt weiterhin zu einer erheblichen Verringerung der Nutzer-Kraftstoffkosten.