Detailergebnis zu DOK-Nr. 60223
Verbesserung der Sicherheit des Betriebspersonals in Arbeitsstellen kürzerer Dauer auf Bundesautobahnen
Autoren |
R. Roos M. Zimmermann S.B. Riffel |
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Sachgebiete |
16.3 Verkehrssicherung (Absperrdienst) |
Bremerhaven: Wirtschaftsverlag NW, 2008, 82 S., 30 B, 19 T, zahlr. Q (Berichte der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt), Verkehrstechnik H. V 170). - ISBN 978-3-86509-809-2
Auf der Grundlage von 951 Unfallprotokollen aus den Jahren 1997 bis 2005, bei denen Bedienstete, Fahrzeuge oder Geräte der Straßenbauverwaltungen in Arbeitsstellen kürzerer Dauer (AkD) auf Autobahnen zu Schaden kamen, wurden relevante Unfallmuster herausgearbeitet. So konnte im Wesentlichen der Lkw als Hauptunfallverursacher mit einem Anteil von knapp 60 % am Gesamtunfallaufkommen identifiziert werden. Hauptsächlich sind AkD bei Sperrung des rechten Fahrstreifens oder Standstreifens betroffen. Ein "Anprall von hinten" auf dem rechten Fahrstreifen und ein "seitliches Streifen" auf dem Standstreifen von z. B. Absperrtafeln oder Fahrzeugen treten mit etwa gleichen Anteilen am häufigsten auf. Ferner zeigen die Auswertungen, dass 2/3 aller Unfälle bei stationären AkD aufgetreten sind. Unfallursachen sind nur für einen kleinen Teil der Unfälle dokumentiert, die Unfallhergänge lassen aber größtenteils auf eine mangelnde Aufmerksamkeit der Fahrer schließen. Ein geringer Anteil der dokumentierten Unfallursachen entfällt auf eine nicht angepasste Geschwindigkeit, hauptsächlich bei Pkw. Besonders auffällig ist, dass fast 80 % der verunglückten Mitarbeiter in ihrem Fahrzeug zu beklagen sind, nur ca. 20 % der Verunglückten waren beim Unfall außerhalb der Fahrzeuge. Abgeleitet aus diesem hohen Anteil an Verletzten im Fahrzeug sollte eine Unfallminderung, z. B. durch konsequentes Aussteigen des Fahrers bei stationären Arbeitsstellen angestrebt werden. Das größte Potenzial zur Vermeidung von Unfällen stellt die aktive Fahrzeugsicherheit bei den unfallverursachenden Verkehrsteilnehmern dar. Würden Lkw, die als Hauptunfallverursacher in Relation zu ihrer Fahrzeuganzahl deutlich überrepräsentiert sind, mit radarbasierten Fahrgeschwindigkeitsreglern und Spurassistenzsystemen ausgestattet, könnte ein hohes Maß an Sicherheit erzielt werden