Detailergebnis zu DOK-Nr. 60459
Gestaltung nach dem Shared Space-Prinzip in Deutschland: Analyse der Wirkungen von drei Beispielen
Autoren |
J. Gerlach M. Falk |
---|---|
Sachgebiete |
5.3.3 Verkehrsberuhigung, Umfeldverbesserung 6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle) |
Zeitschrift für Verkehrssicherheit 54 (2008) Nr. 4, S. 188-195, 14 B, 6 Q
ln diesem Beitrag werden anhand von drei Fallbeispielen aus Deutschland die Wirkungen von Gestaltungslösungen dargestellt, die vergleichbar mit dem Shared Space-Konzept sind. Die Stärken von Shared Space liegen vor allem in der Intention der Verhaltensänderung hin zu gegenseitiger Rücksichtnahme, der städtebaulichen Aufwertung sensibler Straßenräume und der Bereitstellung von ausreichenden Flächen für den Fußgänger- und Radverkehr. Die Ergebnisse aus Unfallanalysen, Geschwindigkeitsmessungen, Befragungen und Verkehrsbeobachtungen in den drei Städten lassen auf eine insgesamt gute Akzeptanz durch die Verkehrsteilnehmer schließen. Geringe Unfallzahlen, reduzierte Fahrgeschwindigkeiten und eine positive Resonanz der Nutzer belegen die Vorteile von Shared Space. Es ist aber auch festzustellen, dass die für Hauptverkehrsstraßen unübliche Gestaltung für manche Verkehrsteilnehmer verwirrend sein kann. Aufgrund mangelnder Kontraste und der material- und niveaugleichen Gestaltung ohne Bordsteinkanten haben vor allem ältere Menschen und Mobilitätseingeschränkte Schwierigkeiten bei der Orientierung. Unter Berücksichtigung der Belange insbesondere von Sehbehinderten werden diese Probleme erörtert und Möglichkeiten zu einer barrierefreien Gestaltung aufgezeigt.