Detailergebnis zu DOK-Nr. 60478
Verhalten, Einstellungen und Unfallerfahrungen von Motorradfahrern: eine Längsschnittstudie über 10 Jahre
Autoren |
U. Ewert J. Bächli-Biétry |
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Sachgebiete |
6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle) |
Bern: Schweizerische Beratungsstelle für Unfallverhütung bfu, 2008, 153 S., 21 B, 18 T, 50 Q (bfu-Report H. 59). - ISBN 978-3-908192-25-0
Motorradfahrer sind überdurchschnittlich oft in Unfälle verwickelt, die zu schweren oder tödlichen Verletzungen führen. Motorradfahrer aus der Schweiz wurden bei der vorliegenden Studie über einen Zeitraum von rund 10 Jahren dreimal (1998, 1999 und 2007) befragt. So konnte erkannt werden, welche Risiko- bzw. Schutzfaktoren zu Beginn bereits bestanden, die dann einen Einfluss auf das Unfallgeschehen in den darauf folgenden Jahren hatten. Eine multifaktorielle Analyse ergab fünf Faktoren, die vorhersagen können, ob jemand in den nächsten 10 Jahren einen Motorradunfall erleiden wird: Schulbildung, Fahrerfahrung, Fahrleistung, Geschwindigkeitsüberschreitungen und emotionale Fahrmotive (Freizeitaktivität). Eine höhere Unfallgefährdung besteht bei Personen mit höherer Schulbildung, geringerer Fahrerfahrung, höheren Fahrleistungen, selbst berichteten häufigen Geschwindigkeitsüberschreitungen und Motorradbenutzung vor allem in der Freizeit. Kritisch anzumerken ist, dass die Prognose der Unfälle nicht besonders gut gelingt, da nur bei einem kleinen Teil der Personen die erlittenen Unfälle korrekt vorhergesagt werden konnten. Dies liegt vor allem daran, dass in der vorliegenden Studie nur Einflussfaktoren erhoben wurden, die sich auf die Personen und deren Verhalten beziehen. Unfälle von Motorradfahrern sind aber auch stark von situativen Faktoren abhängig (z. B. von anderen Verkehrsteilnehmern oder vom Straßenzustand). Deren Berücksichtigung wäre für eine bessere Prognose notwendig.