Detailergebnis zu DOK-Nr. 61494
Das System der Autobahnen und ihre kulturellen Mythen
Autoren |
R. Ruppmann |
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Sachgebiete |
0.1 Straßengeschichte 5.1 Autobahnen |
Neue Wege in ein neues Europa: Geschichte und Verkehr im 20. Jahrhundert. Frankfurt, M. u. a.: Campus Verlag, 2009, S. 338-360, 2 B, zahlr. Q
Reiner Ruppmann lenkt das Augenmerk auf "Das System der Autobahnen und ihre kulturellen Mythen". Die Geschichte der Nachkriegsgesellschaft in Europa, erläutert der Autor, sei auch eine Geschichte der Massenmotorisierung und des automobilgestützten Massenkonsums. Beide Phänomene wurden bereits in zahlreichen Studien unter je eigenem Blickwinkel untersucht und haben ihren Niederschlag in der allgemeinen Geschichtsschreibung gefunden. Dennoch fehlt es für eine plausible Darstellung immer noch an Vielem. So wurde das Symbolobjekt Auto in historischer Perspektive zwar unter den verschiedensten Aspekten analysiert, aber eine profunde Straßen- und Autobahngeschichte sucht man vergebens, obwohl doch gerade die Straße einen, wenn nicht den integralen Bestandteil der Mobilitätsrevolution des 20. Jahrhunderts darstellt. Ohne die Erfindung spezieller Hochgeschwindigkeitsstraßen für den automobilen Schnellverkehr, den "Autobahnen", die nach dem Zweiten Weltkrieg in Deutschland und Westeuropa massiv ausgebaut wurden, und ohne den im Laufe der letzten 50 Jahren generell erheblich gesteigerten Straßenbau hätte der Siegeszug der Kraftfahrzeuge kaum stattfinden können. Es ist ein erstaunliches Phänomen, dass ein so präsenter, so flächenhaft existenter und massenhaft genutzter Riesenbau in der historischen Verkehrsforschung und erst recht in der allgemeinen Geschichte ein völlig vernachlässigter, ja nicht vorhandener Gegenstand ist.