Detailergebnis zu DOK-Nr. 61495
Der verlangsamte Verkehr: die Herstellung von Landschaft durch Straßen im 20. Jahrhundert
Autoren |
T. Zeller |
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Sachgebiete |
0.1 Straßengeschichte 5.1 Autobahnen |
Neue Wege in ein neues Europa: Geschichte und Verkehr im 20. Jahrhundert. Frankfurt, M. u. a.: Campus Verlag, 2009, S. 361-376, 2 B, zahlr. Q
Thomas Zeller widmet sich den modernen Straßen und dem System ihrer mythischen oder ideologischen Zuschreibungen. Es handelt sich um Argumentationslinien, die beim Bau der ersten großen autobahnähnlichen Verbindungen in den dreißiger Jahren eine Rolle gespielt haben. Bemerkenswerterweise und ganz im Gegensatz zu ihrer späteren Nutzung bildeten Natur und Umwelt eine wichtige Seite der Begründung zu diesen großtechnischen Bauvorhaben. Zeller nennt seinen Beitrag dann auch: "Der verlangsamte Verkehr: Die Herstellung von Landschaft durch Straßen im 20. Jahrhundert" und möchte in ihm die Wahrnehmung der Landschaft durch das Autofenster als zentrales Konstituens der Vorstellungen von Umwelt im 20. Jahrhundert darstellen. Anhand von Beispielen aus Deutschland, den USA und Großbritannien legt er dar, wie Landschaft im Auge des Betrachters, auf dem Reißbrett des Ingenieurs und in den Gutachten von Landschaftsarchitekten entstand. Die so produzierte Landschaft war keine fixierte Einheit, sondern stets Austragungsort und Produkt sozialer und kultureller Konflikte. Das besondere Augenmerk gilt dabei sowohl den nicht intendierten wie den intendierten Konsequenzen der Planer und ihrem Beitrag zum Mythenkanon der Autobahnen und Highways.