Detailergebnis zu DOK-Nr. 61831
Standardisierung im Straßen- und Straßenfahrzeugbau von der früheren Neuzeit bis zum Beginn der Automobilisierung
Autoren |
U. Müller |
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Sachgebiete |
0.1 Straßengeschichte 0.3 Tagungen, Ausstellungen |
Standardisierung und Integration europäischer Verkehrsinfrastruktur in historischer Perspektive. Baden-Baden: Nomos Verlagsgesellschaft, 2009 (Schriftenreihe des Instituts für Europäische Regionalforschungen Bd. 13) S. 37-58, zahlr. Q
Uwe Müller setzt sich mit der Standardisierung im Straßen- und Straßenfahrzeugbau von der frühen Neuzeit bis zum Beginn der Automobilisierung auseinander. Obwohl Standardisierungen im Straßenverkehr weniger zwingend und schwerer zu realisieren waren als bei den Eisenbahnen, der Post oder dem Kanalbau, identifiziert er dennoch charakteristische Formen, Motive, Hindernisse und Folgen von Standardisierungen. Bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts konzentrierten sich Staaten vorwiegend darauf, die Instandsetzung von Straßen durch Verordnungen zu regeln. Indem sie deren Ausführung an Ämter oder gar Anlieger delegierten, blieben erhaltende Maßnahmen allerdings oftmals aus. Wirkungsvoller waren indirekte Regeln, die einzig der Abnutzung der Straßen entgegenwirken sollten. Hierzu dienten Vorschriften über Gewichte oder Spurweiten der Fahrzeuge. Am Beispiel der Radfelgenbreite wird gezeigt, dass das Ziel möglichst breiter Felgen entweder über Verbote oder positive Anreize erreicht werden konnte. Im Zuge der Errichtung von Chausseen setzte schließlich eine Standardisierung des Straßenbaus ein. Straßen- und Wegeordnungen legten u. a. die Breite, Wölbung und maximale Steigung von Straßen ebenso fest wie den Abstand säumender Bäume zueinander. Der Fokus liegt auf Deutschland, wobei auch französische und britische Entwicklungen einbezogen werden. Es kann beobachtet werden, dass Staaten mitunter bestehende Regelungen anderer Staaten übernahmen, was zu einer Angleichung von Standards führte.