Detailergebnis zu DOK-Nr. 62532
Die Entwicklung des Straßenentwurfs bis heute
Autoren |
C. Lippold |
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Sachgebiete |
0.1 Straßengeschichte 5.10 Entwurf und Trassierung |
Straße und Autobahn 61 (2010) Nr. 7, S. 455-465, 16 B, zahlr. Q
Mit der Erfindung des Automobils wurden an den Entwurf und den Bau von Straßen völlig neue Anforderungen gestellt. Das bisher gezogene Rad bei Pferdefuhrwerken wurde durch angetriebene Räder ersetzt, die letztlich zu stabileren, dauerhaften Fahrbahnkonstruktionen führten. Die zunehmend höheren Geschwindigkeiten wirkten sich aber auch auf die geometrische Gestaltung und auf die fahrdynamische Bemessung von Elementen des Fahrbahnbandes aus. Der Beitrag beschreibt die Entwicklung des Regelwerks für den Straßenentwurf von dessen Anfängen in den 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts bis heute. Die RAL 1937 richteten Querschnittsgestaltung und Linienführung auf Begegnungsfälle und höhere Fahrgeschwindigkeiten aus, sie waren damit Vorbild für die Entwurfsrichtlinien in nahezu ganz Europa. Mit den BAURAB TG von 1943 folgten Richtlinien für die sogenannten "Kraftfahrstraßen" (auch "Nur-Autostraßen") als Vorläufer der Autobahnen. Nach dem Zweiten Weltkrieg verlief die Entwicklung in Ost und West unterschiedlich. Der Beitrag spannt den Bogen über die verschiedenen Richtliniengenerationen mit ihrem unterschiedlichen Geltungsbereich für Autobahnen, Landstraßen und Stadtstraßen. Er geht auf die Bemessungsgrundlagen ein und markiert herausragende Qualitätssprünge, besonders bei der Berücksichtigung der Verkehrssicherheit. Die Richtliniengeneration der 1990er Jahre nach der Wiedervereinigung beider deutscher Staaten wurde bereits auf die Belange des gesamtdeutschen Netzes ausgerichtet und bildet den vorläufigen Abschluss dieser Entwicklung. Der Beitrag schließt mit einem Blick auf die heute aktuelle, neue Systematik der Entwurfsrichtlinien mit der Trennung nach Autobahnen (RAA 2008), Landstraßen (RAL, Entwurf 2008) und Stadtstraßen (RASt 2006) sowie auf die dort integrierten neuen Leitgrößen (z. B. Entwurfsklassen), die eine Abkehr von der bisherigen, überwiegend geschwindigkeitsorientierten Bemessung bedeuten.