Detailergebnis zu DOK-Nr. 62597
Funktionsbauverträge in der Straßenunterhaltung: eine vertiefte Analyse der Vor- und Nachteile (Orig. engl.: Performance-based contracting - Yes or no: an in-depth analysis)
Autoren |
B.G. McCullouch P.C. Anastasopoulos |
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Sachgebiete |
3.2 Straßenbaulast, Straßenaufsicht 12.0 Allgemeines, Management |
Maintenance Management 2009. Washington, D.C.: Transportation Research Board (TRB), 2009 (Transportation Research Circular; E-C135) S. 49-64, 4 T, zahlr. Q
Durch die Straßenbauverwaltung des US-Bundesstaats Indiana wurde im Jahre 2006 eine Studie in Auftrag gegeben, in der Vor- und Nachteile einer funktionalen Vergabe von Maßnahmen der baulichen und betrieblichen Unterhaltung zusammengestellt sowie Handlungsempfehlungen für die Straßenbauverwaltung erarbeitet werden sollten. Dabei wurden Erkenntnisse aus anderen US-Bundesstaaten und aus Kanada ausgewertet. Zu den betrachteten Maßnahmen zählen Mäharbeiten, Unterhaltungsarbeiten an Fahrbahnbefestigungen, Brücken und Beschilderungen sowie Markierungsarbeiten und ggf. der Winterdienst. Die Ergebnisse zeigen, dass bei der funktionalen Vergabe nicht von Kostenvorteilen auszugehen ist. Durch eine nur teilweise Vergabe der Unterhaltungsmaßnahmen ergibt sich durch die Konkurrenz zwischen Straßenbauverwaltung und privatem Sektor eine Verbesserung der Effizienz sowie in Verbindung mit entsprechenden Qualitätsanforderungen eine Erhöhung der Qualität. Ferner werden Anreize zur Einführung innovativer Lösungen geschaffen. Die Straßenbauverwaltung gewinnt zudem durch die Vergabe eine größere Flexibilität, da das Personal privater Auftragnehmer flexibler einsetzbar ist. Eine Vergabe der Aufgaben des Winterdiensts sollte nur dann erfolgen, wenn die Einbeziehung von Unterauftragnehmern vorgesehen wird, um plötzlich auftretende Extremereignisse bewältigen zu können. Der Einstieg in eine funktionale Vergabe von Unterhaltungsarbeiten sollte zunächst nur für einen zweijährigen Zeitraum und für Straßenabschnitte mit geringerer Bedeutung erfolgen. Dabei sollte die Straßenbauverwaltung Erfahrungen sammeln. Den Auftragnehmern dient dieser Zeitraum als Präqualifikationsphase. Erst danach sollte eine längerfristige Vergabe erfolgen. Seitens der Straßenbauverwaltung sind zahlreiche Festlegungen zu treffen, wie z. B. das Vorgehen hinsichtlich der Vergabe, die funktionalen Anforderungen, das Vorgehen bei der Zustandsinspektion, die Ausgestaltung der Verträge einschließlich der Malusregelungen, eine klare Verteilung der Zuständigkeiten und eine Verteilung der Risiken. Ein speziell geschultes Mitarbeiterteam ist auf die entsprechenden Aufgaben der Vergabe und der Vertragsabwicklung vorzubereiten.