Detailergebnis zu DOK-Nr. 62829
Kaltrecycling (KRC) in situ an der B 52
Autoren |
H. Müssenich O. Rienhoff-Gembus |
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Sachgebiete |
9.14 Ind. Nebenprodukte, Recycling-Baustoffe 11.2 Asphaltstraßen |
Straße und Autobahn 61 (2010) Nr. 9, S. 650-658, 8 B, 5 T, 5 Q
Bei der Erneuerung der dreistreifigen Bundesstraße B 52 im Raum Trier wurde in den für Hocheinbau geeigneten Bereichen die Kaltrecycling-Bauweise angewendet. Umfangreiche Voruntersuchungen hatten ergeben, dass der vorhandene Asphaltoberbau für die maßgebliche Verkehrsbelastung unterdimensioniert war, große Schwankungen in der Gesamtdicke sowie nur noch eine geringe Resttragfähigkeit aufwies. Auf dem gut konsolidierten ungebundenen Oberbau wurden hohe Tragfähigkeitswerte gemessen. Die ermittelten Eigenschaften der Materialien der ungebundenen Tragschicht und der Asphalte führten zu der Überlegung, die Kaltrecycling-in situ-Bauweise zur Herstellung eines homogenen gebundenen Oberbaus zu nutzen. Bemessungsberechnungen zeigten, dass eine 20 cm dicke Kaltrecyclingschicht mit 18 cm dicker Asphaltüberbauung in drei Lagen den Beanspruchungen einer Bauklasse I standhalten kann. Für die Anwendung des Kaltrecycling-in situ-Verfahrens ist das Merkblatt M KRC der Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen (FGSV) maßgebend. Da in diesem Merkblatt Anwendungen nur bis zur Bauklasse III geregelt sind, aber langjährige Erfahrungen mit KRC-Schichten auch in höheren Bauklassen vorliegen, wurde die Erneuerung der B 52 für Bauklasse I als Versuchsstrecke mit besonderen Anforderungen an die Qualitätssicherung konzipiert. Die Realisierung erfolgte im Herbst 2008 und Frühjahr 2009 mit modernstem Gerät, das über einen Zwangsmischer verfügt und in variablen Breiten arbeiten kann. In den Hocheinbauabschnitten wurden die vorhandenen Baustoffe auf der Baustelle zu 100 % wiederverwertet. Ein komplexes Untersuchungsprogramm wird in den kommenden Jahren eine objektive Beurteilung der Kaltrecycling-Bauweise ermöglichen.