Detailergebnis zu DOK-Nr. 62909
Shared Space und Begegnungszonen - Erfolgsmodell oder Utopie?
Autoren |
H.H. Topp |
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Sachgebiete |
5.3.3 Verkehrsberuhigung, Umfeldverbesserung 5.10 Entwurf und Trassierung |
Straßenverkehrstechnik 54 (2010) Nr. 10, S. 647-651, 7 B, 11 Q
Shared Space-Bereiche und Begegnungszonen sind erfolgreich: Die verschiedenen Verkehrsteilnehmer werden gleichberechtigte Partner im öffentlichen Stadtraum. Ein besseres Sozialverhalten im Verkehr und die Deregulierung des Verkehrsraums sind möglich. Die umgestalteten Bereiche sind verkehrssicher; das waren sie in aller Regel allerdings auch vorher. Offene Fragen betreffen Kinder, Alte und Blinde und Sehbehinderte. Shared Space oder Begegnungszonen führen nicht automatisch zum besseren Straßenentwurf. Straßenraumgestaltung ist ein hoher städtebaulicher und funktionaler Anspruch, der sowohl im Trennprinzip als auch im Mischprinzip umgesetzt werden kann. Begegnungszonen nach Schweizer Vorbild könnten eine Lücke der Straßenverkehrs-Ordnung schließen. Zur Unterscheidung vom verkehrsberuhigten Bereich sollte der Vorschlag von FUSS e.V. aufgegriffen werden, mit Tempo 10 in der Spielstraße und Tempo 20 in der Begegnungszone mit Vortritt für Fußgänger, aber ohne Kinderspiel. Wir brauchen im Stadtverkehr mehr planerische Kreativität, mehr Flexibilität der Richtlinien und mehr Sozialverhalten für urbane Lebensräume. Wenn Shared Space dazu beiträgt, bleibt es nicht nur Utopie.