Detailergebnis zu DOK-Nr. 63017
Öffentlicher Verkehr - Qualität im Wettbewerb
Autoren |
A. Klein |
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Sachgebiete |
5.3.4 Öffentlicher Personennahverkehr |
Straßenverkehrstechnik 54 (2010) Nr. 11, S. 714-718, 7 B
Der Nahverkehrsmarkt ist geprägt durch eine komplexe Organisations- und Finanzierungsstruktur, die sich durch rechtliche Neuerungen auch weiterhin verändert. Es gibt viele Beteiligte, die gemeinsam an der Sicherung und Gestaltung der Angebote im öffentlichen Verkehr arbeiten. Zentrale Bedeutung haben die Aufgabenträgerorganisationen als Besteller von Verkehrsleistungen und die Verkehrsunternehmen als Anbieter und Betreiber. Je nach Gestaltung der Beziehungen zwischen diesen beiden Akteuren übernehmen sie jeweils unterschiedliche Rollen und Aufgaben. Zunehmend werden Verkehrsdienstleistungen außerdem ausgeschrieben und im Wettbewerb vergeben. Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage: Wie kann Qualität im Wettbewerb zielorientiert gestaltet und gesteuert werden? Es bedeutet zunächst, dass die gewünschte Qualität im öffentlichen Verkehr (ÖV) definiert und geregelt werden muss. Das Produkt ÖV steht dabei in einem besonderen Dreiecksverhältnis zwischen Kunden, Verkehrsunternehmen und Aufgabenträgern mit jeweils eigener Perspektive auf das Thema Qualität. Dies heißt für die Aufgabenträger wie für die Verkehrsunternehmen: Sie müssen sich über Nutzen und Kosten von Qualität Gedanken machen, die Machbarkeit prüfen, Qualitätsstandards festlegen und vereinbaren. Aus der Vielzahl möglicher Methoden sind die für die Situation vor Ort jeweils geeigneten Instrumente auszuwählen und zu implementieren. Letztendlich muss das System regelmäßig auf das Erreichen der gewünschten Effekte hin überprüft und nachgesteuert werden. Ein Blick in die Praxis zeigt, dass nur ein kleiner Teil des Spektrums an Qualitätsaspekten zurzeit systematisch aufgegriffen wird.