Detailergebnis zu DOK-Nr. 63218
Die deutsche Autobahn 1920-1945: HAFRABA-Visionen und Megaprojekte (Orig. engl.: The German Autobahn 1920-1945: Hafraba visions and mega projects)
Autoren |
R. Vahrenkamp |
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Sachgebiete |
0.1 Straßengeschichte 5.1 Autobahnen |
Lohmar: Eul, 2010, XI, 266 S., 74 B, 13 T, zahlr. Q. - ISBN 978-3-89936-940-3
Der Autor beschreibt zunächst die Entwicklung der Schnellstraßen in Europa der 1920er und 1930er Jahre und speziell in Italien. Für Deutschland wird die Rolle der Autobahn-Vorläuferprojekte und des HAFRABA-Vereins beschrieben, wobei der ersten richtigen Autobahn (die "Nur-Autostraße" Bonn-Köln, die von Konrad Adenauer 1932 eröffnet wurde) und der Akteure der HAFRABA in Kassel, Frankfurt und Darmstadt ein besonderes Gewicht gegeben wird. Das Autobahn-Projekt der Nazis, das mit der Sprengung von 517 Schnellstraßenbrücken durch die Wehrmacht in den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs 1945 endet, wird - historisch korrekt - im Kontext der Vorläuferprojekte der Weimarer Republik gesehen. Ein interessanter Aspekt sind die zunächst fehlenden Planungsrichtlinien der GeZuVor, der "Gesellschaft zur Vorbereitung der Reichsautobahnen e.V." als Nachfolgerin der HAFRABA. Zum ersten Mal wird in diesem Buch auf die Entwicklung der Streckenäste Frankfurt - Kassel - Göttingen, Frankfurt - Darmstadt - Heidelberg - Karlsruhe sowie München - Salzburg eingegangen. Die Ziele des Megaprojekts Autobahn während des Dritten Reichs werden evaluiert, der Blick wird auf die Entwicklung der Verkehrsstärke auf den Autobahnen gelenkt und auch Erfahrungen mit dem Fahren auf der Autobahn durch historische Dokumente kommen zur Sprache. Somit diskutiert das umfangreiche Buch in 29 Abschnitten verschiedene Ansätze einer Theorie der Infrastruktur.