Detailergebnis zu DOK-Nr. 63274
Anprall von Pkw unter großen Winkeln gegen Fahrzeugrückhaltesysteme
Autoren |
M. Gärtner M. Egelhaaf |
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Sachgebiete |
6.5 Leit- und Schutzeinrichtungen |
Bremerhaven: Wirtschaftsverlag NW, 2010, 28 S., 35 B, 13 T, 10 Q (Berichte der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt), Verkehrstechnik H. V 192). - ISBN 978-3-86509-999-0
Straßenseitige Fahrzeug-Rückhaltesysteme haben entsprechend der "Richtlinien für passiven Schutz an Straßen durch Fahrzeug-Rückhaltesysteme" (RPS) die Aufgabe, die Folgen von Verkehrsunfällen so gering wie möglich zu halten. Vor dem Einsatz der unterschiedlichen Systeme muss die Wirksamkeit des jeweiligen Systems für den entsprechenden Anwendungsfall nachgewiesen werden. Dabei regeln die RPS, welche Anforderungen an welchen örtlichen Gegebenheiten erfüllt sein müssen. In der DIN EN 1317 sind die zugehörigen Prüfverfahren beschrieben. Da ein normiertes Prüfverfahren nicht alle real auftretenden Unfallszenarien abdecken kann, stellte sich die Frage, wie sich Stahlschutzplanken und Betonschutzwände beim großwinkligen Anprall kleiner und leichter Fahrzeuge verhalten und wie es um die Insassensicherheit bestellt ist. Für die In-Depth-Analyse wurden 69 Unfallgutachten zu Kollisionen mit großem Anprallwinkel (größer/gleich 25°) aus der DEKRA-Unfalldatenbank herangezogen. Der Schwerpunkt wurde dabei auf 39 Unfälle gelegt, die sich auf Bundesautobahnen ereignet hatten. Mit zunehmendem Anprallwinkel nahm die Unfallhäufigkeit ab. Der größte Winkel lag bei 60°. Die Analyse des Unfallgeschehens hat so gezeigt, dass Anpralle gegen passive Schutzeinrichtungen auf Bundesautobahnen mit zunehmendem Anprallwinkel seltener werden und dass der in der Norm für die Systemprüfung geforderte Maximalwinkel von 20° das Gesamtunfallgeschehen sehr gut abdeckt.