Detailergebnis zu DOK-Nr. 63758
Elektromobilität: Innovationen nur in vernetzter Form
Autoren |
A. Knie W. Canzler |
---|---|
Sachgebiete |
0.8 Forschung und Entwicklung |
Berlin: Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB), 2010, 7 S., 8 Q (WZBrief Arbeit Nr. 8, 2010)
Als vernetztes Innovationsprojekt kämpft die Elektromobilität mit strukturellen Barrieren: Sie trifft auf ein Innovationssystem, das sektoral und disziplinär abgeschottet ist. Insbesondere in Deutschland zeigt sich, dass die beteiligten technischen Disziplinen und Sektoren zwar hoch kompetent, aber zugleich hoch spezialisiert und segmentiert sind. Eine technologiefeld- und branchenübergreifende Perspektive fehlt. Es gibt in der Forschung und Entwicklung kaum Berührungspunkte zwischen Automobil- und Energiesektor. Erst wenn es aber gelingt, die beiden zentralen Themenfelder "Zukunft der Mobilität" sowie "Zukunft der Energie" eng miteinander zu verknüpfen, ergeben sich die erhofften Synergien. Der Forschungsbedarf ist immens. Es kommt darauf an, offene Praxistests mit bereits verfügbaren Elektroautos zu realisieren. Die Chancen für die deutsche Industrie können nur mithilfe einer radikal veränderten Forschungsförderung genutzt werden. Im Mittelpunkt muss dabei stehen, die sektor- und disziplinbezogene Förderperspektive durch eine systemische und problembezogene Betrachtung zu ersetzen. Parallel müssen Förderinstrumente neu entwickelt werden, die sich nicht länger an überkommenen ordnungspolitischen Unterteilungen orientieren und zwischen vermeintlich gewerblicher und grundlagenorientierter Ausrichtung unterscheiden, sondern projektorientiert und ergebnisbezogen arbeiten. Wenn sich das so erneuerte Innovationssystem dieser Herausforderungen annimmt, dann eröffnen sich Marktchancen mit wirklichen Alleinstellungsmerkmalen im internationalen Wettbewerb.