Detailergebnis zu DOK-Nr. 63796
Der Transportlogistikdienstleister in einem Multiagentenmodell des Güterverkehrs
Autoren |
S. Schröder G. Liedtke M. Zilske |
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Sachgebiete |
5.21 Straßengüterverkehr 6.2 Verkehrsberechnungen, Verkehrsmodelle |
Wirtschaftsverkehr 2011: Modelle, Strategien, Nachhaltigkeit. Dortmund: Verlag Praxiswissen, 2011, S. 77-95, 1 B, 3 T, 10 Q
In diesem Aufsatz wurde ein Multiagentenmodell des Güterverkehrs vorgestellt, bei dem die transportlogistischen Entscheidungen auf zwei Arten von Agenten aufgeteilt worden sind: Transport Service Provider, die Transportketten bauen, und Carrier, die Touren planen und durchführen. Beide Agenten bündeln (konsolidieren) innerhalb ihres Planungsraums Transportfälle und realisieren auf diese Weise Skaleneffekte. Auf der untersten Ebene des Modells entstehen Fahrzeugtouren, die in die Verkehrssimulation MATSim eingespeist werden. Änderungen der Verkehrsnachfrage, Störungen im Verkehrssystem oder neue verkehrspolitische Rahmenbedingungen werden durch die Agenten wahrgenommen und in Richtung der vorgelagerten Entscheidungen weitergegeben. Auf diese Weise reagiert das Modell in der Tourenplanung, Fahrzeugwahl und Transportkettenbildung ausweichend auf äußere Einflüsse. Die Fallstudien zeigen, dass das Modell, welches zunächst auf sehr einfachen heuristischen Entscheidungsregeln seiner Agenten basiert, stufenweise auf einen komplexeren Entscheidungskalkül umgestellt werden kann. Nicht auszuschließen ist jedoch, dass das Gesamtsystem durch fortgesetztes lokales und erfahrungsgetriebenes Lernen zu realitätsnäheren Planungs- und Handlungsstrategien kommt, als dies durch die Anwendung ausgereifter Optimierung der Fall sein könnte: Letztere ist sehr rechenzeitintensiv und kommt immer dann an ihre Grenzen, wenn Probleme stochastisch und/oder durch mehrere miteinander in Beziehung stehende Agenten gelöst werden.