Detailergebnis zu DOK-Nr. 63824
Kosten-/Nutzenbetrachtung von Straßenentwässerungssystemen, Ökobilanzierung (Forschungsauftrag 2001/201)
Autoren |
M. Gutmann |
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Sachgebiete |
7.4 Entwässerung, Grundwasserschutz |
Zürich: Schweizerischer Verband der Straßen- und Verkehrsfachleute (VSS), 2010, 90 S., 18 B, 22 T, 22 Q, Anhang (Bundesamt für Straßen (Bern) H. 1313)
Die Arbeit soll die Grundlagen für einen Vergleich von Kosten und Nutzen der Behandlung von Straßenabwasser bereitstellen. Verschiedene Ausführungen der Straßenentwässerung weisen sehr unterschiedliche Bilanzen aus. Die negativen Effekte aufwendiger Behandlungsanlagen können in der Gesamtbilanz den Nutzen für die Umwelt bei weitem überwiegen. Bei einfachen Straßenentwässerungen entsteht der größte Teil der Kosten und Umweltbelastung mit dem Bau des Kanalisationssystems. Der Bau und die notwendigen Erneuerungen technischer Anlagen belasten die Bilanz stark. Erd- und Sandfilteranlagen weisen dagegen bereits bei geringen Verkehrsfrequenzen eine positive Ökobilanz aus. Der Nutzen steigt mit der Belastung des Straßenabwassers und mit der Nutzungsdauer der Anlage. Für die Ökobilanzierung wurden drei verschiedene, in der Schweiz anerkannte Methoden angewandt und verglichen. Trotz unterschiedlicher Ansätze und Zwischenergebnisse resultieren in der Regel übereinstimmende und plausible Gesamtbewertungen. Bei der Entwässerung der bestehenden Straßen besteht ein sehr großer Sanierungsbedarf. Dagegen werden bei neuen Straßen Behandlungsanlagen verlangt und auch dann gebaut, wenn sie sehr aufwendig sind. Solche Anlagen sollten nach einer Optimierung zugunsten des Gewässerschutzes realisiert werden. Diese verlangt die Schaffung folgender Voraussetzungen: Anpassen von Normen und Richtlinien, Anwenden der Ökobilanzierung zur Überprüfung aufwendiger Behandlungen auf ihre Verhältnismäßigkeit und zur Auswahl der best geeigneten Variante und übergeordnete Planungen zur Sanierung von Straßen- oder Gewässersystemen.