Detailergebnis zu DOK-Nr. 64213
Weg frei für den Radverkehr!: Einblicke in die Studie "Verkehrssichere Lösungen für den Radverkehr"
Autoren |
C. Riccabona-Zecha S. Pröstl |
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Sachgebiete |
3.9 Straßenverkehrsrecht 5.5 Radverkehr, Radwege |
Zeitschrift für Verkehrsrecht (2011) Nr. 4, S. 140-144, 46 Q
Radverkehrsunfälle machen circa 14 % des Gesamtunfallgeschehens in Österreich aus; aufgrund der fehlenden "Knautschzone" und der großen Geschwindigkeitsunterschiede sind Radfahrer im Vergleich zu motorisierten Verkehrsteilnehmern relativ ungeschützt. Radwege sollen mehr Sicherheit bieten, werden aber (vor allem im Ortsgebiet) nicht immer benutzt, wenn zum Beispiel die Fahrbahn als schnellere Alternative erscheint. Für besonderen Konfliktstoff sorgen zudem Schnittpunkte mit Kraftfahrzeuglenkern; dabei führen gekennzeichnete Übergänge nicht zwingend zu einer Unfallreduktion. Im Übrigen sind die geltenden Sonder-Vorrangregeln häufig verwirrend. Das Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT) ist bestrebt, den Anteil des Radverkehrs durch Verbesserung der Rahmenverbindungen für sanfte Mobilitätsformen zu erhöhen und beauftragte daher die Studie "Verkehrssichere Lösungen für den Radverkehr in Österreich", die einige praxisrelevante Problemstellungen herausgreift - zum Beispiel die umstrittene Benutzungspflicht von Radfahranlagen, Radfahrerüberfahrten, die Regelung des Vorrangs für Radfahrer sowie die Öffnung von Einbahnstraßen für den gegengerichteten Radverkehr. Auf eine Darstellung der Rechtslage in Österreich und anderen europäischen Staaten folgt eine Auswertung der Radverkehrsunfälle in den Jahren 1999 bis 2008, basierend auf den Unfallzählblättern der Statistik Austria. Auf Basis der Studie zeigt der Beitrag Themen auf, mit denen Verkehrsplaner, Gemeinden, Länder, Radfahrer-Clubs, das BMVIT immer wieder konfrontiert sind und stellt damit Überlegungen zur Optimierung der rechtlichen Rahmenbedingungen für den Radverkehr an.