Detailergebnis zu DOK-Nr. 64993
Bindemittel und Asphaltzusammensetzungen für extrem hohe Beanspruchungen - Fallstudien (Orig. engl.: Binder and asphalt designs for heavy duty pavements: Case studies)
Autoren |
T. Butz J. Arnold M. Nölting |
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Sachgebiete |
9.1 Bitumen, Asphalt 11.1 Berechnung, Dimensionierung, Lebensdauer 11.2 Asphaltstraßen |
11th International Conference on Asphalt Pavements, Nagoya, Japan, August 1 to 6, 2010: Proceedings. Lino Lakes, MN: International Society for Asphalt Pavements, 2011, CD-ROM, 10 S., 4 B, 7 T, 3 Q
Befestigungen für Containerstellflächen sind extrem hohen Beanspruchungen ausgesetzt, wobei die HO-Spuren am meisten beansprucht sind. Hierbei handelt es sich um die Spuren, auf denen Lkws mit Containern be- und entladen werden. Dabei fahren sogenannte Van Carrier (VC) mit über 95 t spurgenau mit den Containern über den wartenden Lkw und setzen dann den Container ab. Ebenso sind Startbahnen und Rollfelder auf Flughäfen sowie Busspuren in Großstädten extremen Beanspruchungen ausgesetzt. Die Asphaltzusammensetzungen für solche Flächenbefestigungen sind seit dem Jahr 2004 als Konzept "Black Concrete" entwickelt und in der Literatur beschrieben worden. Die Entwicklungen werden an vier Fallstudien beispielhaft erläutert: a) Containerterminal Burchardkai sowie Tollerort in Hamburg, b) Startbahnen des Flughafens Berlin-Schönefeld und c) Rollfelder des Flughafens Hamburg-Finkenwerder für den Airbus A 380. Um Verformungsschäden zu mindern, besteht eine Möglichkeit durch den Einsatz von sehr harten Bindemitteln. Die verwendeten Sonderbindemittel enthalten hohe Gehalte an Polymeren, wobei die Erweichungspunkte Ring und Kugel teilweise über 90 °C betragen. Die Folge wäre, hohe Einbautemperaturen des Asphaltmischgutes zu wählen. In der heutigen Zeit sind allerdings - nach Meinung der Verfasser - Asphaltrezepturen mit erhöhten Einbautemperaturen abzulehnen. Deshalb lag es nahe, die harten Bindemittel mit einem Additiv zu mischen, welches nicht nur die Verarbeitbarkeit sondern auch die Standfestigkeit erhöhen soll. Zum Einsatz kam ein Fischer Tropsch Wachs mit einem Schmelzpunkt zwischen 80 und 110°C, das den polymermodifizierten Bindemitteln bis zu 4 M.-% zugemischt wurde. Vorgaben bei der Konzeption der Asphaltmischgutrezepturen bestanden darin, Asphalte für Asphaltdeck- und Asphaltbinderschichten zu entwickeln, die im Spurbildungstest mit Gummirad als Belastungselement (Wasserbadtemperatur 60 °C) Spurtiefen von < 2,5 mm aufweisen und tatsächlich mit Werten von 1,1 beziehungsweise 1,3 mm deutlich unterschritten wurden. Ähnliche Konzepte für die verschiedenen Asphaltmischgutarten (Trag-, Binder- und Deckschichten) kamen für die Flughäfen Cambridge, München, Frankfurt, Linz, Belgrad, Durban unter anderem zum Einsatz.