Detailergebnis zu DOK-Nr. 65264
Schädigen oder schonen neue Lkw-Kombinationen die Straßen?
Autoren |
K.-P. Glaeser |
---|---|
Sachgebiete |
14.0 Allgemeines (u.a. Energieverbrauch) |
Reifen, Fahrwerk, Fahrbahn: Im Fokus auf Umwelt, Sicherheit und Komfort: 13. Internationale VDI-Tagung, Hannover, 25. und 26. Oktober 2011. Düsseldorf: VDI-Verlag, 2011 (VDI-Berichte H. 2137) S. 19-34, 17 B, 2 T, 5 Q
In Europa werden derzeit Maße und Gewichte von Lkw-Kombinationen neu diskutiert. In Deutschland befinden wir uns auf dem Weg zu einem Großversuch von "Lang-Lkw" mit 25 m Länge aber mit weiterhin 40 t zulässig Gesamtgewicht beziehungsweise 44 t im intermodalen Verkehr. In Skandinavien, versuchsweise in den Niederlanden und Dänemark sind Fahrzeuge mit 60 t zulässige Gesamtgewicht unterwegs. Damit ergibt sich die Frage: Welche Fahrzeugkombinationen werden unsere Straßen mehr und welche weniger belasten? Es gibt für Straßen verschiedene Versagenskriterien: Neben Unterspülungen kommen Riss- und Spurrinnenbildung in Betracht. Für das Kriterium "Rissbildung" (Cracking) gilt das allgemeine 4. Potenzgesetz (die Straßenschädigung wächst mit der 4. Potenz zur Achslast), aber unsere Bundesfernstraßen, auf denen der Großteil des Güterverkehrs abgewickelt wird, werden meistens durch Spurrinnenbildung (Rutting) zerstört. Im Rahmen von COST 334 (Single Tyres versus Twin Tyres) wurden nach umfangreichen Spurrinnenversuchen mathematische Formeln entwickelt, die es erlauben, für verschiedenste Fahrzeugkombinationen Schädigungsfaktoren zu ermitteln. Wichtigste Einflussparameter sind neben der Achslast die Reifenbreite und der Reifendurchmesser, jeweils belegt mit verschiedenen Potenzen, sowie die Achsanzahl und die Reifenanordnung. Für zehn verschiedene Fahrzeugkombinationen für den Einsatz im Güterfernverkehr, von denen neun in Europa einsatzfähig sein könnten, werden die Straßenschädigungen nach COST 334 berechnet und die Ergebnisse vorgestellt.