Detailergebnis zu DOK-Nr. 66312
Neue Methoden der Mobilitätsanalyse: die Verbindung von GPS-Tracking mit quantitativen und qualitativen Methoden im Kontext des Tourismus
Autoren |
M. Bauder H.-J. Weber |
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Sachgebiete |
0.11 Daten (EDV, IT, Internetanwendungen und Verkehrsdaten) 5.3 Stadtverkehr (Allgemeines, Planungsgrundlagen) |
Raumforschung und Raumordnung 71 (2013) Nr. 2, S. 99-113, 7 B, 3 T, zahlr. Q
Die Analyse von Mobilitätspfaden erfordert aufgrund derer struktureller Komplexität eine Kombination von Einzelmethoden. Im ersten Teil des Beitrags werden sozialwissenschaftliche Methoden zur Erfassung von Mobilität im Kontext des Tourismus diskutiert. Es wird nachgewiesen, dass Einzelmethoden den Forderungen nach sozialwissenschaftlichen Differenzierungsmöglichkeiten von Mobilitätspfaden nicht gerecht werden können. Erst die Verwendung eines konsistenten Methodendesigns, bestehend aus GPS-Tracking, Fragebogenerhebung und Textanalyse, ermöglicht die Analyse auf einer Ebene, die Individuum, Handlung und Mobilität im Raum vereint. Im zweiten Teil wird die methodische Differenzierung von Mobilitätspfaden erläutert. Es zeigt sich, dass die Variable (touristische) Praktik im Sinne Bourdieus als Erklärung für individuelle Aktivität erfolgreich verwendet werden kann und für die Differenzierung von Mobilitätspfaden geeignet ist. Die Verbindung von Individualdaten (Fragebogenerhebung) und Raumdaten (GPS-Tracking) erfolgt anhand der explorativen Hauptkomponentenanalyse. Es wird gezeigt, wie die daraus entwickelten charakteristischen Gruppen in einem Geographischen Informationssystem anhand der GPS-Daten räumlich abgebildet und im Folgeschritt über die Textanalyse (Reiseführer) an den Ort rückgebunden und analysiert werden können. Die erfolgreiche Kombination von GPS-Tracking mit quantitativen und qualitativen Methoden wird im dritten Teil anhand von konkreten Beispielen erläutert. Es wird nachgewiesen, dass qualitative und quantitative Methoden gemeinsam verwendet, GPS-Daten anhand sozialwissenschaftlicher Variablen sinnvoll differenziert werden können und somit Praktiken und Individuen im Raum verbunden sind.